Nachdem die schöne Sophie Ellis-Bextor mit dem italienischen Produzenten Spiller im Vorjahr mit Groovejet einen der definitiven Club-Tracks verantwortet hatte, beschritt sie den Solo-Weg. Am ersten Ziel desselben steht nun ihr Debüt Read My Lips (Universal). Darauf lebt sie einen coolen Club-Glamour vor, der sie früher einmal volley auf ein Roxy Music-Albumcover katapultiert hätte. Bryan Ferry hat schließlich Geschmack. Ellis-Bextor überzeugt mit lässigem Pop, der, oft auf House-Basis fortgeführt, in club-kompatible Songs mündet. Als Beispiele seien das ohnehin bereits die Charts enternde Murder On The Dancefloor oder Take Me Home angeführt. Ellis-Bextor wirkt zudem nicht wie eine gecastete Kaulquappe aus der Pop-Retorte einer Marketingagentur, sondern überzeugt mit nonchalantem Gesang ebenso, wie sie in Interviews witzig und originell sein kann. In einem solchen erzählte sie unlängst, dass sie zart errötete, als erwähnter Mr. Ferry ihrer ansichtig wurde und sie gar "charming" anlächelte ... Womit sich der Kreis schließt. (DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2002)