Die Plattenfirma Universal Music (UMG) hat einen Teil ihres Musikarchivs für das Internet geöffnet. Gegen eine Abonnementgebühr zwischen zehn und 15 Dollar (10,18 und 15,3 Euro) pro Monat können Nutzer seit letzter Woche auf rund tausend Alben des Konzerns zugreifen. Anders als bei ähnlichen Angeboten anderer Unternehmen erhalten die Nutzer des UMG-Dienstes das volle Eigentumsrecht an den heruntergeladenen Musiktiteln - genauso wie bei einer gekauften CD.Allerdings bietet UMG in Zusammenarbeit mit Emusic vorerst keine Platten seiner erfolgreichsten Vertragskünstler wie U2 oder Eminem an, sondern offeriert lediglich ältere Alben weniger bekannter Musiker im Internet. Der Musikkonzern Warner hatte davor ein ähnliches Abkommen mit dem Online-Musikanbieter FullAudio geschlossen. Die Musikindustrie hat aufgrund von unentgeltlichen Downloads aus dem Internet in den letzten Monaten beträchtliche Verluste erlitten. Weltweit laden auf diese Weise geschätzte 90 Millionen Nutzer kostenlos Musiktitel auf ihren Computer. Weil die Anzahl von Titeln, die im Internet kursieren, noch bevor eine neue CD auf den Markt kommt, ebenfalls steigt, haben bekannte Stars begonnen, ihre Vorabkampagnen zu neuen Alben komplett umzukrempeln. Bruce Springsteen beispielsweise hält seine nächste CD (The Rising) , die Ende Juli erscheinen soll, unter Verschluss. Anstatt wie früher für Promotion und Besprechungszwecke Tausende Stück an Radiostationen und Journalisten verteilen zu lassen, gab er lediglich abgezählte zehn CDs vorab frei. (AP, ruz/DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2002)