Wien - Immer weniger Menschen in Österreich werden strafgerichtlich verurteilt. Im Vorjahr wurden 38.763 Schuldsprüche gefällt, um 2861 (oder 6,9 Prozent) weniger als im Jahr 2000. Noch 1999 hatten knapp 62.000 Angeklagte einen Gerichtssaal "schuldig" verlassen. Dieses kräftige Minus wird im neuen Sicherheitsbericht hauptsächlich auf die seit Jänner 2000 geltende Diversion zurückgeführt.Zahl der verurteilten Jugendlichen hat sich kaum verändert Einzig bei Suchtgiftdelikten gab es 2001 ein Plus um ein Fünftel auf 3862 Verurteilungen. Kaum verändert hat sich die Zahl der verurteilten Jugendlichen. 2001 waren es 3793, davor 3720 und vor drei Jahren 3764. Rund die Hälfte wurde wegen Vermögensdelikten verknackt. 7484 Personen saßen im Vorjahr jeweils durchschnittlich 68 Tage in U-Haft, 8010 mussten in Strafhaft, 5978 durften heraus, fünf brachen aus. Laut Europarat liegt Österreich mit 85 Häftlingen pro 100.000 Einwohner wie Belgien im mittleren Durchschnitt. Am dicksten ist das "Schmalz" mit 406 von 100.000 in der Ukraine. (simo, DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2002)