Wirtschaft
Microsoft: "Robuste Nachfrage"
7,8 Milliarden Dollar Jahresgewinn - Prognosen zurückgenommen
Redmond - Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft Corp.
hat im Geschäftsjahr 2001/2002 (30. Juni) einen Gewinn von 7,8
Milliarden Dollar oder 1,41 Dollar je Aktie verbucht. Microsoft hatte
im vorangegangenen Geschäftsjahr 7,4 Milliarden Dollar oder 1,38
Dollar je Aktie verdient. Der Jahresumsatz stieg um zwölf Prozent auf
28,4 Milliarden Dollar (28,1 Mrd Euro). Microsoft verdiente im Schlussquartal des abgelaufenen
Geschäftsjahres 1,5 Milliarden Dollar oder 28 Cent je Aktie gegenüber
nur 65 Millionen Dollar oder einem Cent je Aktie im entsprechenden
Abschnitt des Vorjahres. Microsoft hatte im Schlussquartal des
Vorjahres hohe Sonderbelastungen von 2,6 Milliarden Dollar verbucht,
während diese im gerade abgelaufenen Dreimonats-Abschnitt nur 806
Millionen Dollar ausmachten. Dies hat der globale
Software-Branchenführer am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt
gegeben.
"Robuste Nachfrage"
Microsoft profitierte von der "robusten Nachfrage" für das Windows
XP-Betriebssystem und sonstige Desktop-Software. Kostensenkungen
halfen ebenfalls. Deshalb habe Microsoft in dem Quartalsabschnitt
trotz anhaltender Unsicherheit im Technologiemarkt starke operative
Ergebnisse verbucht, betonte Finanzchef John Connors.
Der Softwarekonzern von Bill Gates hatte zum Ende des
Geschäftsjahres die astronomische Summe von 38,6 Milliarden Dollar an
liquiden und kurzfristig angelegten Mitteln verfügbar gegenüber 31,6
Milliarden Dollar Ende Juni vergangenen Jahres.
Wachstumstempo sinkt
Microsoft erwartet für das laufende erste Quartal dieses
Geschäftsjahres einen Umsatz von sieben Milliarden Dollar bis 7,1
Milliarden Dollar, einen operativen Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar
bis drei Milliarden Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 42 Cent
oder 43 Cent. Das Software-Unternehmen geht für das Gesamtjahr von einen Umsatz
von 31,4 Milliarden Dollar bis 32 Milliarden Dollar, von einem
operativen Gewinn von 13,3 Milliarden Dollar bis 13,6 Milliarden
Dollar und von einem Gewinn pro Aktie von 1,85 Dollar bis 1,91 Dollar
aus.
"Gut aufgestellt"
Das Microsoft-Management bleibt auch nach den zurück genommenen Prognosen für das
soeben angelaufene Geschäftsjahr 2002/03 (per Ende Juni)
optimistisch. Finanzchef John Connors sagte bei einer
Telefonkonferenz Microsoft sei zu Jahresbeginn an verschiedenen Fronten
sehr gut aufgestellt. Er gehe davon aus, dass sich die
Marktbedingungen im Laufe des Jahres leicht verbessern werden.
Nach Angaben von Connors will Microsoft nun 5.000 neue
Beschäftigte einstellen. Die Zahl der Mitarbeiter liegt derzeit bei
etwa 50.000. Vor allem in den Bereichen Forschung, Entwicklung und
Verkauf will Microsoft neues Personal aufnehmen. (APA)