Telekom
Sechs letzte GSM-Frequenzpakete werden versteigert
Ausschreibung ab heute - Auktion im Oktober - Summe der Mindestgebote bei 37,6 Millionen Euro
Kurz vor Start der dritten Mobilfunkgeneration UMTS
(Universal Mobile Telecommunication System) werden in Österreich noch
die letzten Lizenzen der Vorgängertechnologie GSM versteigert. Die
Telekom-Control-Kommission (TKK) hat am Freitag insgesamt sechs
GSM-Lizenzen ausgeschrieben. Die Versteigerung startet
voraussichtlich am 14. Oktober, teilte die
Telekom-Regulierungsbehörde in einer Presseinfo mit. Die Summe der
Mindestgebote beträgt für alle sechs Lizenzen insgesamt 37,6 Mill.
Euro. Der Auktionserlös fließt an das Finanzministerium.
Detailiert
Im Detail werden im Zuge der Auktion ein Frequenzpaket mit 2x4,8
MHz zu mindestens 9,6 Millionen Euro, ein 2x4,6 MHz-Paket zu mindestens
9,2 Millionen Euro, zwei Pakete zu je 2x2,6 MHz um jeweils mindestens 5,2
Millionen Euro, ein weiteres mit 2x2,2 MHz um Minimum 4,4 Millionen Euro und
das kleinste mit 2x2,0 MHz zum Mindestpreis von 4 Millionen Euro
versteigert. Die Nutzungsdauer für die neuen Frequenzen läuft bis
2019.
Ausgeschöpft
Mit der Vergabe dieser Frequenzpakete sei der GSM-Bereich
erschöpft, es sei keine Erweiterung des GSM-Spektrums mehr
vorgesehen, so die Regulierungsbehörde.
Die bestehenden heimischen GSM-Anbieter - Mobilkom, T-Mobile
(vormals: max.mobil), One und tele.ring - gaben sich am Freitag
zurückhaltend. Auf Anfrage betonten alle vier ihr prinzipielles
Interesse an den Lizenzen. Der Bedarf sei angesichts der hohe
Handydichte in Österreich zweifellos gegeben. Dennoch ist fraglich,
ob tatsächlich alle ein Angebot legen werden.
Der Preis
Strittiger Punkt ist vor allem der Preis. "Vier Millionen Euro für das
kleinste Paket sind relativ hoch gegriffen", sagte eine Sprecherin
der Mobilkom Austria am Freitag zur APA. Alle vier wollen die
Ausschreibungsunterlagen nun noch im Detail prüfen und die Kosten dem
Nutzen gegenüberstellen. Endgültige Entscheidungen sollen erst
unmittelbar vor Ende der Ausschreibungsfrist am 19. September fallen,
heißt es einstimmig.
Absagen
Bereits abgesagt haben Hutchison 3G und die Telefonica-Tochter 3G
Mobile, die in Österreich zwar eine UMTS-Lizenz erworben haben, aber
noch nicht als Betreiber aktiv sind. Für beide ist GSM in Österreich
"kein Thema".
Unklarheiten
Ob alle sechs Pakete im Oktober versteigert werden, ist angesichts
dessen noch offen. Bei der bisher letzten GSM-Versteigerung Anfang
Mai des Vorjahres wurden nur sieben der damals acht zum Verkauf
stehenden Lizenzen an die Betreiber gebracht. Die Versteigerung
brachte dem Finanzminister seinerzeit rund 70 Millionen Euro ein. Das
eine 2x2,0 MHz Paket, das im Vorjahr nicht versteigert wurde, steht
heuer wieder zum Kauf.
(APA)