IT-Business
Nortel hat Verluste zum Halbjahr gewaltig gesenkt
Im Quartal aber noch mit 697 Millionen Dollar negativ - Rückkehr zur Profitabilität in Aussicht gestellt - Weiteres Sparpaket denkbar
Der kanadische Telekom- und
Netzwerkausrüster Nortel Networks Corporation
hat im zweiten Quartal
2002 einen Verlust von 697 Millionen US-Dollar (693 Millionen Euro) oder 20
Cent verbucht. Dies hat Nortel am Donnerstag nach Börsenschluss
bekannt gegeben. Nortel hatte in der Vorjahresvergleichszeit rote
Zahlen von 19,4 Milliarden Dollar oder 6,08 Dollar je Aktie ausgewiesen.
Ursachen
Die monumentalen Verluste im zweiten Quartal des Vorjahres waren
zum größten Teil auf Wertberichtigungen für im Wert gefallene
Investments zurückzuführen gewesen. Der Umsatz fiel im zweiten
Quartal 2002 drastisch auf 2,8 (Vorjahresvergleichszeit: 4,6) Milliarden
Dollar.
Zahlen
Nortel wies für die ersten sechs Monate dieses Jahres nur noch
einen Umsatz von 5,7 (10,4) Milliarden Dollar aus. Es fiel ein Verlust von
1,54 (22) Milliarden Dollar an.
Nortel ist ebenso wie andere Telekomausrüster wegen der
Geschäftsmisere bei den Telekomunternehmen schwer angeschlagen. Die
Gesellschaft hat mehr als die Hälfte ihrer Mitarbeiter abgebaut. Das
Unternehmen sieht anhaltenden Druck auf die Kundeninvestitionen bis
weit ins kommende Jahr. Der Umsatz dürfte im dritten Quartal
gegenüber den vorangegangenen drei Monaten weitgehend unverändert
bleiben.
Erwartungen
Das Unternehmen erwartet für das kommende Jahr einen weiteren
leichten Rückgang der Investitionen in Telekomausrüstungen. Trotzdem
stellte der Vorstandschef des Unternehmens, Frank Dunn, am Donnerstag
während einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Vorlage der Zahlen
zum zweiten Quartal die Rückkehr des Unternehmens zur Profitabilität
bis Juni 2003 in Aussicht.
Kostensenkung
Um dieses Ziel zu erreichen, werde man notfalls auch weitere
Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen. In erster Linie allerdings
wolle sich das Unternehmen in Richtung der Bereiche bewegen, in denen
steigende Investitionen zu erwarten sind.
Bereiche
Dazu zählte Dunn unter anderem spezielle Gebiete bei optischen
Netzwerken, Ausrüstungen für so genannte Metro-Netze, ein Protokoll
zur Sprachübermittlung via Internet sowie den Mobilfunk der nächsten
Generation. Darüber hinaus wolle Nortel zur Kostensenkung zukünftig
mit anderen Herstellern optischer Komponenten kooperieren. (APA)