Mensch
Prozess um russische Leichen für "Körperwelten"
Moskau - Im Streit um den Verkauf Dutzender Leichen aus
Russland an die deutsche Ausstellung "Körperwelten" müssen sich zwei
sibirische Ärzte in Kürze vor Gericht verantworten. Die Mitarbeiter
der Medizinischen Akademie in Nowosibirsk hätten gegen
Bestattungs-Gesetze verstoßen, die die Beerdigung von Leichnamen
vorschreiben, zitierte die in Moskau erscheinende Tageszeitung
"Nesawissimaja Gaseta" am Freitag eine Sprecherin der
Staatsanwaltschaft in Nowosibirsk. Das Ermittlungsverfahren sei abgeschlossen, ein konkreter
Verhandlungstermin wurde nicht genannt. Die Ausstellung
"Körperwelten" des Heidelberger Anatomieprofessors Gunther von Hagens
soll präparierte Leichname von Obdachlosen, Strafgefangenen und
psychisch Kranken aus Russland zeigen.
Insgesamt seien nach russischen Justizangaben 56 Leichen sowie
mehr als 400 präparierte Gehirne nach Deutschland gebracht worden. (APA/dpa)