Ramallah - Die palästinensische Führung hat Israel gewarnt, Familienangehörige palästinensischer Attentäter zu deportieren. Die israelische Armee hatte in der Nacht auf Freitag 21 männliche Angehörige der Attentäter von Emanuel im Westjordanland und der Selbstmordattentäter von Tel Aviv festgenommen, um sie eventuell in den Gaza-Streifen abzuschieben. Der Sonderberater des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat, Nabil Abu Rudeina, sagte, diese völkerrechtswidrige Maßnahme werde nur zu weiteren Schwierigkeiten führen. Deportationen von Teilen der Zivilbevölkerung durch eine Besatzungsmacht verstoßen gegen die Vierte Genfer Konvention. Nach dem Anschlag auf einen Bus bei der Siedlung Emanuel im Westjordanland erlag in der Nacht auf Freitag eine 21-Jährige ihren dabei erlittenen Verletzungen. Damit hat der Anschlag insgesamt neun Opfer gefordert. Die israelische Armee zerstörte in der Nacht auf Freitag bei Nablus im Westjordanland insgesamt vier Häuser von Familien mutmaßlicher Attentäter. Eine Kollektivstrafe wie die Verbannung von Familienangehörigen könne zu einer "Explosion der Gewalt" führen, warnte Abu Rudeina. Der bewaffnete Arm der radikalen Hamas-Bewegung, Brigaden Ezzedin el Kassam, drohte mit einer "starken und blutigen Antwort". "Wir werden explosive Botschaften überall hinschicken, wohin wir gelangen", hieß es in einer Erklärung der Brigaden. (APA/dpa)