Kosovo
Kostunica gegen Abhaltung von Präsidentschaftswahlen
Zuerst soll Verfassung des neuen Staates ausgearbeitet werden
Belgrad - Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica
hat sich gegen die für den 29. September angesetzten Wahlen für einen
neuen Präsidenten der Teilrepublik Serbien ausgesprochen. Vor diesen
Wahlen müsste die neue Verfassung des künftigen gemeinsamen Staates
von Serbien und Montenegro ausgearbeitet und die jetzige serbische
Verfassung geändert werden, sagte er am Freitag in Belgrad. Erst dann
sollten Wahlen auf allen Ebenen stattfinden, zitierte ihn die
Nachrichtenagentur Beta. Die Abhaltung der Präsidentenwahl diene
nicht der Harmonisierung der Beziehungen zwischen Serbien und
Montenegro, meint Kostunica. Die serbische Parlamentspräsidentin Natasa Micic hatte am
Donnerstag die Wahlen ausgeschrieben. Kostunicas nationalkonservative
Demokratische Partei Serbiens (DSS) hatte diese Entscheidung sofort
kritisiert. Das fünfjährige Mandat des jetzigen Präsidenten Milan
Milutinovic läuft im Dezember ab. Milutinovic ist vom UNO-Tribunal in
Den Haag wegen Kriegsverbrechen im Kosovo angeklagt und soll nach
Ende seiner Amtszeit an den Gerichtshof ausgeliefert werden. (APA/dpa)