Nahost
USA fordern von Israel Verzicht auf Deportationen
Bestrafung unschuldiger Menschen bringt Israel keine Sicherheit
Washington - Die USA haben Israel aufgefordert,
keine Verwandten palästinensischer Attentäter zu deportieren. Die
Bestrafung unschuldiger Menschen bringe Israel nicht die erhoffte
Sicherheit, sagte am Freitag der Sprecher des Außenministeriums,
Richard Boucher, in Washington. "Wir erwarten, dass sich Israels
Vorgehen bei seinem Feldzug gegen den Terror auf Informationen über
individuelle Schuld stützt und nicht auf persönliche oder familiäre
Beziehungen", sagte Boucher. "Wir glauben, dass Strafmaßnahmen gegen
unschuldige Menschen Israels Sicherheitsprobleme nicht lösen, und wir
werden die Israelis auf dieses Thema ansprechen." Die israelische Armee zerstörte am Freitag die Häuser der Familien
zweier militanter Palästinenser im Westjordanland und nahm ihre
männlichen Verwandten fest, um sie eventuell in den Gaza-Streifen zu
deportieren. Davon erhofft sich die israelische Regierung
abschreckende Wirkung auf Selbstmordattentäter. Durch die
Häuser-Zerstörungen wurden zahlreiche Palästinenser obdachlos.
Die Palästinenser-Regierung hatte zuvor erklärt, die Deportationen
wären ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Sprecher des State
Department lehnte es ab, dazu Stellung zu nehmen. Die Vierte Genfer
Konvention verbietet die Deportation von Menschen aus besetzten
Gebieten, wie es das Westjordanland und der Gaza-Streifen seit 1967
sind. (APA/Reuters)