Unter Teilnahme hunderter Trauergäste ist am Samstag
Nachmittag der niederländische Rechtspopulist Pim Fortuyn in der
friaulischen Ortschaft Provesano di San Giorgio della Richinvelda
beigesetzt. Der weiße Sarg Fortuyns, der im Mai neun Tage vor der
Parlamentswahl in Rotterdam erschossen worden war, wurde am Vormittag
mit einem Flugzeug nach Triest gebracht. Die Beisetzung in Provesano
erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch Fortuyns, der sich in dem
oberitalienischen Ort vor zwei Jahren ein Haus gekauft hatte. Nach der Überstellung des Sargs vom Triester Flughafen nach
Provesano wurde der im Alter von 54 Jahren ermordete Fortuyn in der
Krypta des Friedhof der Ortschaft beigesetzt. Der Trauerzug wurde von seinen beiden Hunden angeführt, die in einem schwarzen Jaguar saßen. Das fünf Meter breite
und drei Meter hohe Marmorgrabmal trägt die lateinische Inschrift
"loquendi libertatem custodiamus" (Wir verteidigen die
Meinungsfreiheit) sowie das Wappen der Familie Fortuyn. Das Grabmal
ist ein Werk des Steinmetzes Bruno Ambrosios, der seit Jahren mit dem
Niederländer befreundet war. "Ich habe das Grabmal nach Pims Wunsch
gebaut. Ein kleineres Modell soll in den niederländischen Friedhof
gebracht werden, auf dem Fortuyns Mutter begraben ist", sagte
Ambrosio.
Der Steinmetz hielt auch gemeinsam mit Fortuyns ehemaligem
Mitarbeiter Jean Hooft die Totenrede in italienischer und
niederländischer Sprache. Auf Wunsch des Politikers wurde Schuberts
Ave Maria gespielt. Das Haus Fortuyns wird wahrscheinlich von einer
Gruppe von Freunden des Politikers übernommen, die es in ein Museum
umwandeln wollen. Auch die Gründung einer Stiftung zu Ehren Fortuyns
ist in Provesano geplant. Der Politiker hatte Provesano das letzte
Mal am 25. April besucht.
(APA/AP)