Berlin/Wolfsburg - VW droht nach einem Zeitungsbericht
das sich selbst gesteckte Ergebnisziel für 2002 zu verfehlen. Grund
seien rückläufige Verkäufe und hohe Belastungen durch Rabatte und
Sonderkonditionen, berichtet die "Welt am Sonntag" in ihrer neuesten
Ausgabe unter Berufung auf Aktienanalysten. Vorstandschef Bernd
Pischetsrieder habe mehrfach bekräftigt, der Wolfsburger Konzern
werde mindestens wieder einen Gewinn vor Steuern von 4,409 Milliarden
Euro erzielen.
Nach Einschätzung von Arndt Ellinghorst von der WestLB Panmure
wird VW lediglich mit einem Ergebnis von 3,8 Milliarden Euro
abschneiden. Ellinghorst sagte der Zeitung, VW sollte schnellstens
sein Ergebnisziel revidieren. Ein zu langes Zögern könnte die
Glaubwürdigkeit des Managements belasten. Auch Ferdinand Dudenhöffer
vom Center Automotive Research der Fachhochschule Gelsenkirchen sieht
das Ziel des VW-Chefs als nicht erreichbar an: "Es ist nicht
nachvollziehbar, wie Pischetsrieder das schaffen will. In ganz Europa
ist das Fahrzeuggeschäft rückläufig."
Ellinghorst warnte vor der reinen Ergebnis-Zahl. Sie spiegele
nicht nur Gewinne wider. VW aktiviert nach Ansicht der WestLB die
zahlungswirksamen Forschungs- und Entwicklungskosten mittlerweile zu
66 Prozent (im Vorjahr 56 Prozent) und generiert damit in diesem Jahr
zusätzlich einen Ergebniseffekt von 394 Millionen Euro. Am 30. Juni
will Volkswagen seine Halbjahresbilanz vorlegen.(APA/dpa)