Wien - Das Anti-Abfangjäger-Volksbegehren liegt ab kommendem Montag, dem 29. Juli, bis zum 5. August zur Unterschrift auf. Es handelt sich dabei um das bereits dritte Volksbegehren, das sich gegen den Kauf von Kampfjets wendet. Die Draken-Anschaffung konnte in den 80er Jahren durch zwei Volksbegehren nicht verhindert werden. Ähnlich gering scheinen die Erfolgsaussichten des jetzigen Begehrens. Treibende Kraft dahinter ist Initiator Rudolf Fußi (23), der auch Chef der Kleinpartei "Die Demokraten" ist.Ziel: Verbot des Ankaufs von Abfangjägern Ziel des "Volksbegehrens gegen Abfangjäger", wie es offiziell heißt, ist der Beschluss eines Verfassungsgesetz, dass der "Bundesregierung den Ankauf von Abfangjägern untersagt". Diese hat sich im Ministerrat aber bereits auf den Kauf des "Eurofighters" festgelegt. Mit dem Anbieter EADS müssen lediglich noch die Details des Kaufvertrages geklärt werden. Gegen den Draken-Kauf bzw. für die Abhaltung einer Volksabstimmung unterschrieben 1985 bundesweit 121.000 Menschen. Ein weiteres Volksbegehren, dass 1986 nur in der Steiermark durchgeführt wurde, erhielt immerhin 244.000 Stimmen. Treibende Kraft war damals übrigens die steirische ÖVP. Für das dritte Anti-Abfangjäger-Volksbegehren möchte Fußi zumindest 500.000 Menschen mobilisieren. Ursprünglich wollte er sogar die Millionen-Grenze überschreiten. Von dieser Marke ging er aber nach Bekanntgabe des Eintragungstermines ab. Mit der Woche vom 29. Juli bis zum 5. August setzte Innenminister Ernst Strasser (V) das Volksbegehren in der Haupturlaubszeit an. Fußis Wunschtermin war die zweite Septemberhälfte oder die erste Oktober-Woche. Breite Zustimmung Laut einer Gallup-Umfrage für "News" stößt das Volksbegehren aber auf durchaus breite Zustimmung. Demnach wollen 48 Prozent unterschreiben, womit in etwa der Wert des Anti-Temelin-Volksbegehrens erreicht würde. Sympathie mit den Anliegen zeigen auch einige Prominente wie Hans Dichand, Sonja Klima, Helmut Zilk, Dagmar Koller oder Reinhard Fendrich. Zur Einleitung des Volksbegehrens unterschrieben bereits 18.471 Menschen, womit das Temelin-Volksbegehren (16.562) in den Schatten gestellt wurde. Diese Unterstützungserklärungen werden dem Endergebnis dann angerechnet. Unterstützt wird Fußi unter anderem von der Österreichischen Hochschülerschaft, den Grünen und der steirischen SPÖ. Landes-SP-Chef Franz Voves kündigte bereits an, das Volksbegehren zu unterschreiben. Von Seiten der Bundes-SPÖ gibt es hingegen keine Hilfe. Sie fordert eine Volksabstimmung. Diese wäre zwar für die Regierung zwingend, wird aber angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament nicht zu Stande kommen. Für Fußi ist diese Haltung unverständlich. Er sprach von einer "Bankrotterklärung" von SP-Chef Alfred Gusenbauer und sieht in der SPÖ seinen "erbittertsten Gegner".(APA)