Wirtschaft
Verhaltenskodex für Internet-Dialer-Programme
Telekom-Regulator geht gegen ominöse Wahlprogramme vor
Wien - Unseriösen Internet-Dialer-Programmen, über die der
Kunde unbemerkt über Mehrwert-Nummern (Vorwahl 09xx) mit dem Internet
verbunden wird, sollen künftig Telefonbetreiber den Kampf ansagen.
Die Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) hat für die Betreiber neue
Richtlinien ausgegeben, mit denen den unlauteren Internetangeboten
ein Riegel vorgeschoben werden soll. Künftig soll der Netzbetreiber laut RTR-Empfehlung nur noch
Dialer-Programme zulassen, die zum Schutz des Kunden bestimmte
Anforderungen erfüllen. So soll vor dem Aufbau der Verbindung zu
Mehrwertdienstenummern durch den Computer der Preis in Euro pro
Minute klar und deutlich angezeigt werden. Auch der Diensteanbieter
und die vollständige Rufnummer müssen für den Surfer ersichtlich
sein.
Rechnungen bis zu 8.000 Euro
Dass ein Dialer-Programm heruntergeladen und installiert wird,
soll für den Surfer deutlich erkennbar sein. Außerdem soll es
jederzeit möglich sein, die "teure" Verbindung auf einfache Weise zu
trennen, verlangt die RTR in ihren Richtlinien. Im vergangenen Jahr haben laut RTR unseriöse Internet-Dialer bei
manchen Kunden zu einer Monatsrechnungen von bis zu 8.000 Euro
geführt und bei der Schlichtungsstelle für eine regelrechte
Beschwerdewelle gesorgt.
Zu den ominösen Wählprogrammen kommt der unbedarfte Internet-User
über Web-Angebote, die meist als Gratis-Service getarnt sind. Das
Programm, das beim Anklicken heruntergeladen und dann am Rechner
installiert wird, bricht die bestehende Verbindung ab und wählt das
Internet in Zukunft über die Mehrwertnummer an. Der Kunde zahlt dann
statt dem üblichen günstigen Internettarif oft mehr als 2 Euro pro
Minute. (APA)