Graz/Wien - Steirische Bezirkshauptleute bremsten die Gendarmerie in ihren Bestrebungen ein, weniger Toleranz gegenüber Temposündern walten zu lassen. Oberstleutnant Wolfgang Staudacher, Leiter der Verkehrsabteilung, hatte zu Jahresbeginn ein strengeres Vorgehen im Ortsgebiet angekündigt. Die Bezirkshauptleute verfügten aber, dass die bisherigen Regelungen weiter gelten - gemessene Geschwindigkeit plus 20 Prozent Toleranz, plus zehn Prozent Gerätetoleranz. Fazit: Erst ab 66 Stundenkilometern wird mit Anzeigen vorgegangen. "Man würde die Lenker zwingen, sich so auf den Tacho zu konzentrieren, dass sie zu sehr vom Verkehrsgeschehen abgelenkt sind", meint Gerhard Ofner, der Sprecher der Bezirkshauptleute. Unberührt von solchen Überlegungen dürften die so genannten Geisterfahrer bleiben. Zehn Prozent mehr Falschfahrer als 2001 registrierte das Ö3-Verkehrsservice heuer im ersten Halbjahr. Insgesamt gab man 215 Mal Alarm. (red/DER STANDARD, Printausgabe 23.07.2002)