Graz - Der Standard-Bericht über den Streit um das "Wunschbuch" der Steirischen Landesbibliothek, in das zwei Benutzerinnen mehrere Bücher lesbischer Fachliteratur eingetragen hatten, sorgte für eine überraschende Reaktion. Ein Leser, der lieber anonym bleiben möchte, will die fraglichen Bücher, die Bibliotheksdirektor Franz Josef Desput - nach eigenen Angaben aus budgetären Gründen - nicht anschaffen konnte, bezahlen.Desputs erste Reaktion auf das großzügige Angebot: "Damit ist ja nix beendet, die Damen bestellen ja nächste Woche wieder 30 Bücher!" Außerdem sei "das Land eine komplizierte G'schicht" und der richtige Umgang mit solcherart Spenden nicht ganz klar. Schließlich einigte man sich darauf, das Geld zweckgebunden auf ein Konto einzuzahlen. Wirklich dankbar ist der Bibliothekschef dem Spender aber nicht. Nachdem er am vergangenen Donnerstag angesichts der "Flut von Büchern", die sich die Frauen wünschten, über sein begrenztes Budget klagte, meinte er nun, es handle sich lediglich um 14 bis 15 Bücher. Desput wörtlich: "Das wird ja nicht die Welt kosten." (cms, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 23.7. 2002)