Sankt Petersburg - Nach einer monatelangen Odyssee durch die USA ist ein gestohlenes Gemälde des russischen Malers Marc Chagall an seinen Platz in einem Sankt Peterburger Museum zurückgekehrt. Nach einer Expertise stehe die Echtheit des Bildes zweifelsfrei fest, teilte die Museumsleitung am Montag mit.Unzustellbares Päckchen Ein Briefträger im US-Bundesstaat Kansas hatte das kleinformatige Ölgemälde im Jänner in einem unzustellbaren Päckchen entdeckt. Durch Museumsstempel auf der Rückseite misstrauisch geworden, konsultierte der Beamte die Internet-Liste des FBI zu gestohlenen Kunstwerken: Sein Fund stimmte mit dem im Juni 2001 aus dem Jüdischen Museum in New York gestohlenen Ölgemälde "Studie für 'Über Witebsk'" des russischen Malers überein. Bekennerschreiben Eine Woche nach dem Diebstahl im Juni 2001 traf ein Brief einer unbekannten Gruppe im Museum ein. Die Gruppe bekannte sich zum Raub des Chagalls, machte die Rückgabe des Gemäldes von einem Friedensschluß zwischen Israel und den Palästinensern abhängig. In New York war das Werk als Leihgabe einer Chagall-Ausstellung zu sehen gewesen. Der Wert des Bildes wird auf rund eine Million Euro geschätzt. Das 10 mal 25 Zentimeter große Gemälde stellt eine Winterszene in Chagalls Geburtsort Witebsk dar und diente als Vorlage für das drei Jahre später entstandene Bild "Über Witebsk". (red/APA)