Washington – Der US-Fleischkonzern ConAgra, der eine Rückholaktion von faschiertem Rindfleisch wegen des Verdachts auf Verunreinigung mit gefährlichen E.coli-Bakterien gestartet hat, hat nach eigenen Angaben kein Rindfleisch bzw. Rindfleischprodukte nach Europa exportiert. Daher könne auch kein möglicherweise verseuchtes Faschiertes auf den europäischen Markt gelangt sein, erklärte ein Unternehmenssprecher am Montag gegenüber der APA.

In den USA läuft derzeit eine landesweite Rückholaktion von Produkten der Firma ConAgra im Umfang von rund 8.600 Tonnen. Bisher sind rund 26 Personen nach dem Verzehr von Hamburgern aus einer ConAgra-Fabrik im US-Bundesstaat Colorado erkrankt. Die E.coli-Bakterien 0157:H7 können blutige Durchfälle, Krämpfe und Austrocknung sowie Nierenversagen verursachen. In schweren Fällen kann die Vergiftung zum Tod führen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Frühere Vorkommnisse

1993 waren durch mit E.coli-Bakterien verseuchte Hamburger in den USA vier Kinder gestorben. Die US-Gesundheitsbehörde hat den Konsumenten empfohlen, Rinder-Faschiertes auf eine Temperatur von mindestens 160 Grad Fahrenheit (71 Grad Celsius) zu erhitzen, um die gefährlichen Bakterien abzutöten. Zur Kontrolle der Temperatur im Inneren solle beim Kochen ein digitales Thermometer verwendet werden.

Das teilweise verseuchte Rindfleisch wurde in der Conagra-Fabrik Greely in Colorado zwischen 12. April und 11. Juli produziert. Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten dort viele Ausländer, die oft wegen mangelnder Sprachkenntnisse die Hygienevorschriften nicht verstehen bzw. befolgen können. Die Produkte der Fabrik werden landesweit in den USA verkauft. (APA)