Einen Tag nach dem Insolvenzantrag
hat der US-Telekomkonzern
WorldCom
am Montag die richterliche
Genehmigung für eine Zwischenfinanzierung von bis zu zwei Mrd. Dollar
erhalten, mit der das Unternehmen sein Geschäft fortführen will.
WorldCom hatte am Sonntag nach Fehlbuchungen in Milliardenhöhe
Gläubigerschutz beantragt und damit für die größte Firmenpleite in
der US-Wirtschaftsgeschichte gesorgt.
George W. Bush "sehr besorgt"
US-Präsident George W. Bush äußerte sich nach Angaben eines
Sprechers "sehr besorgt" über die Auswirkungen der WorldCom-
Insolvenz.
Nach Kapitel 11 des US-Konkursgesetzes können Firmen unter
Bedingungen des Gläubigerschutzes zunächst weiter tätig sein, während
ein Sanierungsplan ausgearbeitet wird. "Diese Umstrukturierung wird
keine Liquidierung sein", sagte WorldCom-Chef John Sidgmore bei einer
Pressekonferenz. "Ich denke unser Plan wird es sein, die Firma
intakt zu halten."
Rund die Hälfte der weltweiten Internet-Kommunikation
Der in Clinton im US-Bundesstaat Mississippi ansässige Konzern mit
mehr als 20 Millionen Kunden bezifferte seine Vermögenswerte zuletzt
auf 107 Milliarden Dollar, die Schulden auf 41 Milliarden Dollar.
Rund die Hälfte der weltweiten Internet-Kommunikation wird über die
Leitungen von WorldCom abgewickelt. Der Konzern ist in 65 Ländern
vertreten und beschäftigt nach Abschluss von bereits angekündigten
Entlassungen weltweit rund 60.000 Mitarbeiter. Die internationalen
Aktivitäten des Konzerns sind von der Insolvenz nach
Unternehmensangaben nicht betroffen.(APA/ag.)