Unternehmen
Bürges Förderbank mit Verlust
Vorstand erwartet 2002 keine wesentliche Verschlechterung, "bestenfalls ausgeglichen"
Wien - Sinkende Zinserträge und höhere Ausfälle aus der
Übernahme von Bürgschaften haben der Bürges Förderungsbank GesmbH,
Wien, im Geschäftsjahr 2001 Verluste beschert. Vorstandschef Helmut
Dorn erwartet für 2002 jetzt keine wesentliche Verschlechterung der
Lage, das Ergebnis würde aber "bestenfalls ausgeglichen". Für das
Gesamtjahr 2002 wird es freilich keine eigene Bilanz der Bürges mehr
geben. Sie wird bis zum Herbst in der neuen Fördergesellschaft
"Austria Wirtschaftsservice" aufgehen, die aus der Fusion mehrerer
heimischer Fördergesellschaften entsteht und ab 1. Oktober operativ
starten soll. Der Nettozinsertrag der Bürges Förderungsbank ist laut soeben
veröffentlichtem Jahresbericht 2001 von 75,11 auf 69,71 Mill. S (5
Mill. Euro) zurückgegangen. Während Sach- und Personalaufwand relativ
stabil blieben, führten laut Dorn Aufwendungen für Forderungsausfälle
zu einem Anstieg der gesamten Betriebsaufwendungen von 97,6 auf 151,2
Mill. S. Das Betriebsergebnis war mit 8,4 Mill. S negativ, nachdem es
im Jahr davor einen Betriebsgewinn von 28,6 Mill. S gegeben hatte.
Auch im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) gab es im
Vorjahr einen Verlust von 5,6 Mill. S nach einem positiven EGT von
30,3 Mill. S zuvor. Als Jahresfehlbetrag verblieben 5,9 Mill. S, im
Vorjahr lag der Überschuss bei 30,3 Mill. S. Nach Rücklagenbewegung
schloss die Bilanz wie im Jahr zuvor ausgeglichen.
Neuer Förderriese "Austria Wirtschaftsservice GmbH"
Die Bürges Förderbank beschäftigte Ende 2001 56 Mitarbeiter. Dorn
kündigte gegenüber der APA an, sich bei der Ausschreibung um einen
der beiden Chefposten der neuen Fördergesellschaft bewerben zu
wollen.
Ab 1. Oktober soll der neue Förderriese "Austria
Wirtschaftsservice GmbH" operativ werden. Die Regierung erwartet aus
der Fusionierung der bisherigen Einzel-Fördergesellschaften jährliche
Kosteneinsparungen von 18 Mill. Euro. In der neuen Gesellschaft
werden vier große, bisher voneinander unabhängige
Subventionsinstrumente zu einer einzigen privatrechtlich
organisierten Fördergesellschaft verschmolzen. Während Bürges,
Finanzierungsgarantie-Gesellschaft FGG, Innovationsagentur und
betriebliche Arbeitsmarktförderung in die neue Gesellschaft
hineinfusioniert werden sollen, bleiben ERP-Fonds und Österreichische
Hoteltreuhand (ÖHT) rechtlich selbstständig, werden aber mit dem
neuen Förderriesen verlinkt.(APA)