Rom - "Traditionellerweise geschehen im August international bedeutsame politische Ereignisse, die die sommerliche Ruhe erschüttern. Nach den Nachrichten aus verschiedenen Hauptstädten zu urteilen, könnte es nun den Irak treffen". Diese Einschätzung vertritt der Direktor des Instituts für Strategische Studien in Rom, Enrico Jacchia, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Dienstag berichtete. Jacchia verwies auf die "atemlosen Reisen des jordanischen Königs sowie die von den US-Behörden angeordnete Untersuchung des Durchsickern von Angriffsplänen auf den Irak, die von der New York Times veröffentlicht wurden". Dies scheine die Richtigkeit dieser Angaben zu bestätigen. Der Strategieexperte erinnerte ferner an die außerordentliche Aufmerksamkeit, die den Ereignissen in der Türkei entgegengebracht werde, die eine essenzielle Bedeutung für einen Angriff auf den Irak habe. Die Amerikaner ließen den Türken "einen Strom von Dollar" zukommen, um sie wenigsten für die nächsten Monate auf den Beinen zu halten. Ein weiteres Indiz ist für Jacchia schließlich eine Nachricht, die von französischen Kreisen nach einer Unterredung zwischen US-Präsident George W. Bush und dem französischen Außenminister verbreitet wurde, wonach eine militärische Initiative der USA unmittelbar bevorstehe. All dies weise in die gleiche Richtung, wenngleich die wahren Absichten des Pentagons weiterhin im Dunklen blieben. Wahrscheinlich würden die US-Militärs Operationen planen, "die sich von dem unterscheiden, was wir erwarten". Vielleicht, räumte der Experte ein, werde der Sommer ja ruhig verlaufen. Sollte dem jedoch nicht so sein, "dürfen wir nicht überrascht sein".(APA)