Microsoft
Microsoft Deutschland trennt sich von Hunzinger PR
Vertrag Hunzinger laufe "planmäßig zum 31. Juli 2002" aus
Microsoft Deutschland trennt sich von
der Hunzinger Public Relations GmbH. Die deutsche Niederlassung des
Softwarekonzerns habe die Agentur ECC Public Affairs "mit ihrer
Kommunikationsstrategie gegenüber politischen Entscheidungsträgern"
beauftragt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Hunzinger PR ist
eine Tochtergesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit der am Neuen Markt
notierten Hunzinger Information AG. Hunzinger war im Zusammenhang mit
Zuwendungen an den zurückgetretenen Bundesverteidigungsminister
Rudolf Scharping (SPD) sowie einem zinsgünstigen Kredit für den
Grünen-Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir ins Rampenlicht der
Öffentlichkeit geraten.Gates Besuch mitorganisiert
Hunzinger hatte für Microsoft unter anderem den Deutschland-Besuch
von Bill Gates im Februar 1999 mitorganisiert. Damals hatte
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zusammen mit Gates einen von
Microsoft gestifteten Preis für Internet-Arbeiten von Schülern zum
Thema "Bundestagswahl 1998" verliehen. Hunziger führte im Auftrag des
Softwarekonzerns auch eine umstrittene Kampagne für den Einsatz von
Microsoft-Produkten im Deutschen Bundestag. Allein der Feldzug gegen
den Einsatz des freien Computer-Betriebssystems Linux im Parlament
soll nach nicht dementierten Meldungen eine siebenstellige DM-Summe
gekostet haben.
Die aktuelle Budgetvergabe sei nach einem Agenturwettbewerb
erfolgt, der im Juni stattgefinden habe, teilte Microsoft weiter mit.
Der Vertrag Hunzinger laufe "planmäßig zum 31. Juli 2002 aus". Die
ECC Public Affairs ist die Politikberatung innerhalb der European
Communications Consultants Gruppe (ECC) und verfügt über Büros in
Berlin, Brüssel, Budapest, Düsseldorf und Wien.
"Microsoft überprüft seine
Agenturbeziehungen in regelmäßigen Abständen"
Einen direkten Zusammenhang zum aktuellen Hunzinger-Skandal wollte
der Softwarekonzern nicht herstellen. "Microsoft überprüft seine
Agenturbeziehungen in regelmäßigen Abständen unabhängig vom
tagesaktuellen Geschehen. Im Zuge dieser Überlegungen hat sich das
Unternehmen im Juni entschieden, künftig mit den Experten von ECC,
die über eine hervorragende Reputation verfügen, zusammenzuarbeiten." (APA)