Kolumbien
Kolumbianischer Ex-Abgeordneter bei Anschlag getötet
Unbekannte werfen Sprengsatz in Cafe in Medellín
Bogota - Bei einem Sprengstoffanschlag in Kolumbien sind
ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter getötet und sieben weitere
Menschen verletzt worden. Mehrere Männer hätten aus einem
vorbeifahrenden Auto heraus einen Sprengsatz auf ein Cafe in Medellín
geworfen, in dem der Ex-Parlamentarier Hildebrando Giraldo mit
weiteren Politikern gesessen habe, teilte die Polizei am Dienstag
mit. Vier der Opfer seien schwer verletzt. Die Täter waren zunächst
nicht bekannt. In Medellin, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens,
kämpfen linksgerichtete Guerilla-Gruppen und ultrarechte Paramilitärs
gegeneinander. Die linksgerichteten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC)
starteten am 1. Juni eine Drohkampagne gegen tausende kolumbianische
Politiker. Die Rebellen verlangen den Rücktritt der Amtsträger;
andernfalls würden sie sie ermorden. Allein von den rund tausend
bedrohten Bürgermeistern traten nach Zeitungsberichten mittlerweile
etwa 200 zurück. Seit 1964 sind im Gewaltkonflikt zwischen Guerilla,
ultrarechten Paramilitärs und Regierungstruppen mehr als 200.000
Menschen getötet worden. (APA)