Eisenstadt - Der verantwortungsvolle Job der Tagesmutter soll als eigenes Berufsbild anerkannt und auch gesetzlich verankert werden. Mit diesem Wunsch präsentierte sich am Dienstag in Eisenstadt das seit 1989 bestehende "Projekt Tagesmütter Burgenland" im Rahmen eines Tages der offenen Tür. Im Burgenland betreuen derzeit 63 Tagesmütter insgesamt 145 Kinder.Tagesmutter als Beruf anzuerkennen Wie die Obfrau des Vereines, LAbg. a. D. Elisabeth Ficker, berichtete, müssen sich Tagesmütter einer 200 Stunden umfassenden Grundausbildung unterziehen. Die Inhalte der Ausbildung reichen von Entwicklungspsychologie über die Förderung von Kleinkindern bis hin zur Gesundheitsvorsorge. Die Qualifizierungsmaßnahmen werden vom AMS gefördert. "Es wäre allerdings wichtig, dass die Tagesmutter als eigenes Berufsbild anerkannt und als solches gesetzlich verankert wird", betonte Ficker. Außerdem ist geplant, den Frauen durch Zusatzqualifikationen den Zugang auch zu anderen Berufen - wie Altenbetreuerin, Heimhelferin, Animateurin für Senioren oder den Einsatz im Rahmen der Nachbarschaftshilfe - zu eröffnen. Ficker: "Damit wären die Frauen auch besser abgesichert." Die Obfrau tritt auch dafür ein, dass der Elternbeitrag zumindest auf die Höhe der Betreuungskosten einer Kinderkrippe gesenkt wird. Das AMS gewährt finanzielle Unterstützung für die Inanspruchnahme einer Tagesmutter, die Brutto-Einkommensgrenzen betragen 2.347,48 Euro für Familien bzw. 1.613,85 Euro für AlleinerzieherInnen. Auch das Land Burgenland fördert das Projekt; zuletzt wurde der Zuschuss auf Initiative von LR Verena Dunst von 116.300 auf 120.000 Euro aufgestockt worden. Steindl für gesetzliche Absicherung LHStv. Franz Steindl (V), der den Verein im Rahmen des Tages der offenen Tür besuchte, sprach sich für eine "befriedigende gesetzliche Regelung für Tagesmütter" aus. Es müsse endlich auch eine ausreichende finanzielle Absicherung geschaffen werden, meinte er. Tagesmütter seien eine wichtige Ergänzung zu den öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen. Internetauftritt So wie Steindl informierten sich auch die SPÖ-Landesräte Verena Dunst, Peter Rezar und Helmut Bieler sowie Landtagspräsident Walter Prior (SPÖ) vor Ort über die Arbeit des Vereins "Tagesmütter", der auch seine jüngste Errungenschaft, eine neue eingerichtete Homepage www.tagesmuetter.or.at präsentierte. (APA)