Bild nicht mehr verfügbar.

Jan Kavan soll nach dem Willen von Staatspräsident Vaclav Havel "seine Kompetenz überdenken"

foto: reuters/doppagne
Prag - Der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel hat am Dienstag den künftigen Vorsitzenden der UNO-Generalversammlung, Jan Kavan, indirekt zum Rücktritt aufgefordert. Zuvor war bekannt geworden, dass ein ehemaliger enger Mitarbeiter des Ex-Außenministers in ein Mordkomplott an der tschechischen Journalistin Sabina Slonkova verwickelt gewesen sein soll. "Nach allen meinen Erfahrungen aus der jüngsten und nicht-so-jungen Vergangenheit mit Kavan, mit seinen besonderen Beziehungen und seiner Personalpolitik, wäre es richtig, wenn Kavan seine Kompetenz überdächte, einige der Posten auszufüllen, die er innehat", sagte Havel-Sprecher Ladislav Spacek nach Angaben der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Kavan ist auch Mitglied des tschechischen Parlaments und einer der drei tschechischen Vertreter im EU-Reformkonvent. Kavan gab sich gegenüber der CTK überrascht über die Aufforderung Havels und betonte, dass er nichts mit der Affäre um den ehemaligen Generalsekretär im Außenamt, Karel Srba, zu tun habe. Einen Rücktritt lehnte Kavan ab, räumte aber ein, dass es ein Fehler gewesen sei, Srba im Außenministerium anzustellen. Kavan war von 1998 bis 2002 tschechischer Außenminister. Unterdessen wurde bekannt, dass der neue tschechische Außenminister Cyril Svoboda und Ministerpräsident Vladimir Spidla in dieser Angelegenheit mit Kavan sprechen wollen. Spidla sagte der CTK, eine Verbindung Kavans zum Fall Srba sei "überhaupt nicht bewiesen und überhaupt nicht klar". Außerdem könne die tschechische Regierung Kavan nicht als Vorsitzenden der UNO-Generalversammlung entlassen. Svoboda räumte ein, dass es sich um eine "sehr ernste Affäre" handle. (APA/CTK)