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Amazon verringert Quartalsverlust und steigert Umsatz
Hohe Zuwachsraten im Online-Geschäft mit gebrauchten Büchern
Der US-Internet-Einzelhändler Amazon.com hat im zweiten Quartal unter anderem im Zuge höherer
Margen und starker Umsätze im Ausland den Verlust verringert. Der Nettoverlust sei binnen Jahresfrist auf 94 Mill. Dollar (93,2 Mill. Euro) oder 0,25 Dollar je Aktie zurückgegangen nach einem Fehlbetrag von 168 Mill. Dollar ein Jahr zuvor, teilte Amazon am Dienstag nach
US-Börsenschluss mit. Der Quartalsumsatz stieg um 21 Prozent auf 806 Mill. Dollar und lag damit in der von dem Unternehmen zuvor genannten Bandbreite. Das Unternehmen hob gleichzeitig die Prognose für das
Umsatzwachstum im Gesamtjahr auf 18 Prozent an. Gestiegene Margen und
stärkeres Wachstum im Elektronik-, Werkzeug- und Küchenbereich würden
dazu beitragen, 2002 auf Pro-Forma-Basis wieder einen Nettogewinn zu
erzielen, hieß es weiter.
Darüber hinaus kündigte Amazon als erstes großes
Internet-Unternehmen an, alle Aktienoptionen mit Beginn des Jahres
2003 als Aufwendungen zu verbuchen.
Besonders hohe Zuwachsraten seien im Online-Geschäft mit
gebrauchten Büchern erzielt worden, hieß es von Amazon weiter. Der
Umsatz der britischen, deutschen, französischen und japanischen
Internet-Seiten sei um 70 Prozent auf 218 Mill. Dollar gestiegen.
Auf Pro-Forma-Basis betrug der Nettoverlust den Angaben zufolge
rund vier Mill. Dollar oder 0,01 Dollar je Aktie, während von Thomson
First Call befragte Analysten im Mittel einen Fehlbetrag von 0,06
Dollar je Aktie erwartet hatten.
Aktie verliert nachbörslich trotzdem weitere fünf Prozent
Trotz der Ergebnisse über den Erwartungen und der positiven
Aussichten verloren Amazon-Aktien nachbörslich knapp fünf Prozent. Im
außerbörslichen Instinet-Handel fiel der Aktienkurs von Amazon auf
13,80 Dollar, nachdem er in der regulären Handelssitzung bereits 6,1
Prozent auf 14,55 Dollar verloren hatte. Seit Jahresbeginn haben die
Titel allerdings rund 34 Prozent an Wert gewonnen und sich damit
besser als der Gesamtmarkt entwickelt.
Die hohen Kursverluste der Amazon-Titel trotz der positiven
Analystenkommentare führten Beobachter auf die Ankündigung des
Unternehmens zurück, Vergütungen der Mitarbeiter auf Basis von Aktien
ab dem kommenden Jahr als Kosten zu verbuchen. Amazon-Chfe Jeff Bezos
gab auf einer Telefonkonferenz zu, dass die Ergebnisse des
Unternehmens dadurch belastet werden dürften. (APA/Reuters/vwd)