Innsbruck - Der designierte Tiroler Landeshauptmann Herwig Van Staa (V) könnte noch einen Mitbewerber aus dem eigenen Lager um den Landeschef-Sessel bekommen. AK-Präsident Fritz Dinkhauser kündigte sich am Mittwoch als mögliche Alternative zu Van Staa an. Es sei nicht auszuschließen, dass er mit einer eigenen Liste bei der Landtagswahl, die voraussichtlich 2003 stattfinden soll, antreten werde. Vor allem an Van Staas Personalpolitik übte Dinkhauser heftige Kritik. Den zurückgetretenen VP-Obmann und vorherigen Landeshauptmannanwärter, LHStv. Ferdinand Eberle (V) als "einzigen Fixstarter" in der künftigen Regierung zu bezeichnen, wertete der AK-Chef als "politisch falsches Signal". Aus welchem Grund sich Van Staa dazu entschlossen habe, sei für ihn nicht nachvollziehbar. Möglicherweise habe er "Schulden bei Eberle und seiner Lobby abzugleichen". Dinkhauser warf dem designierten Landeshauptmann vor, das Feld ohne Absprache zu verteilen. Er erwarte sich, dass Van Staa mit den Mehrheitsvertretern, wie AAB-Chef LR Günther Platter, Gesundheits-LR Elisabeth Zanon- zur Nedden und ihm, Dinkhauser in Dialog treten solle. Außerdem müsse der künftige Tiroler Landeschef wissen, wo "seine Baustelle" ist. Van Staa könne nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen, erklärte Dinkhauser in Anspielung auf dessen Funktion in der Stadt und als Präsident der Gemeinden Europas. Der vorrangige Zuständigkeitsbereich müsse Tirol sein. Vor allem für die Klein- und Mittelbetriebe müsse etwas getan werden. Hier könne ein Landeshauptmann viel bewirken. Ein Landeschef müsse für die Menschen da sein und nicht im Sold von Seilschaften stehen. Tiroler FPÖ legt AK-Chef Dinkhauser Austritt aus ÖVP nahe Im Falle eines Antrittes des Tiroler AK-Chefs Fritz Dinkhauser (V) mit einer eigenen Liste bei den nächsten Landtagswahlen haben die Freiheitlichen den Rücktritt Dinkhausers als AK-Präsident gefordert. FP-Landesobmann Willi Tilg legte am Mittwoch Dinkhauser den Austritt aus der ÖVP nahe. Wenn ihm an seiner eigenen Partei so "gut wie nichts mehr gefällt, dann müsste er endlich seine schon oft angekündigte Liste gründen," sagte Tilg. Er sprach von einem "unappetitlichen Gerangel" der ÖVP um Listenplätze für die nächste Landtagswahl. Der AK-Präsident hatte heftige Kritik am designierten Landeshauptmann Herwig van Staa geübt und sich als möglicher Alternativkandidat um das Amt des Landeschefs ins Spiel gebracht. (APA)