Inland
Gehrer will Anzahl leseschwacher Schüler halbieren
Prognoseverfahren soll nicht flächendeckend zum Einsatz kommen
Wien - Vier Prozent der 15-jährigen österreichischen Schüler
können kaum und zehn Prozent nur schlecht lesen. Dieses in der
PISA-Studie im Vorjahr erhobene Ergebnis will Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer (V) ab kommendem Herbst verbessern. Mithilfe des
Projekts "Lese-Fit - Lesen können heißt lernen können" und Lesetests
in der Volksschule samt damit verbundenen Förderungen soll die Zahl
der leseschwachen Schüler mindestens halbiert werden, betonte Gehrer
bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Bereits in der Volksschule müsse das Lesen "ganz sicher" erlernt
werden, wünschte sich die Ministerin. Ab dem Herbst würden den
Lehrern Testreihen zur Verfügung stehen, die die Fähigkeit zum
sinnerfassenden Lesen überprüfen. Damit solle aber kein Ranking
erstellt werden, so Gehrer. Es gehe einzig darum, die Lesefähigkeit
abzutesten: "Und wenn es Kinder nicht können, müssen die vorhandenen
Förderstunden für die Leseförderung verwendet werden."
Im Herbst sollen auch die bereits im Vorjahr angekündigten so
genannten Prognoseverfahren für den Übertritt der Kinder von der
Volksschule in die Hauptschule oder die AHS fertig gestellt werden.
Diese sollten aber nicht flächendeckend eingesetzt werden - "wenn
jemand lauter Einser hat, ist das unnötig". Dort, wo aber zusätzliche
Informationen notwendig seien, würden die Schulpsychologen zur
Beratung der Eltern zur Verfügung stehen. Am Gesetz werde sich nichts
ändern, die Entscheidung über die weitere Schullaufbahn bleibe bei
den Eltern. (APA)