Wien
Funktioniert es langsam doch?
Entführungen in nicht erlaubte Bezirke gehen zurück - "Viennabike" Betreiber sind wieder zuversichtlich
Wien - Wenige Tage nachdem die Betreiber der Wiener
Gratisrad-Aktion "Viennabike" von "Resignation" gesprochen haben,
macht sich nun offenbar wieder Zuversicht breit: "Der richtige Umgang
mit dem Gratis-Stadtrad scheint sich durchzusetzen. Alles deutet
darauf hin, dass wir das Projekt Viennabike mit dem derzeitigen
System zum endgültigen Erfolg führen können - auch wenn dieser Erfolg
mit enormem Aufwand verbunden ist", teilte Viennabike-Sprecher
Michael Kuhn am Mittwoch mit.Entführungen" in nicht erlaubte Bezirke gehen zurück: 50 Euro Vertragsstrafe
Demnach beginnen die Maßnahmen, die in den vergangenen Tagen
gesetzt worden sind, zu greifen. Die "Entführungen" in die
Außenbezirke gehen laut Kuhn bereits zurück. Nicht nur guter Wille
und Einsicht, sondern auch die Strafdrohungen dürften dafür
verantwortlich sein: "Die Leute wollen scheinbar nicht riskieren, von
unserem Info-Team ertappt zu werden." Dies koste nun nämlich
ausnahmslos 50 Euro Vertragsstrafe. Lediglich Touristen werden
weiterhin lediglich informiert und zur Rückfahrt in das erlaubte
Gebiet aufgefordert.
ÖVP und FPÖ haben ein Ende der Viennabike-Aktion gefordert
ÖVP und FPÖ haben zuletzt ein Ende der Viennabike-Aktion
gefordert. Die Betreiber reagierten am Mittwoch mit einem
"Dankeschön" an die beiden Fraktionen: "Die Subvention für das
Gratis-Stadtrad Viennabike wurde im Gemeinderat ja einstimmig
beschlossen, also auch mit den Stimmen dieser beiden Parteien. Wegen
der absoluten Mehrheit der SPÖ wäre diese Zustimmung zwar nicht
notwendig gewesen für die Subventionszusage, ist aber doch ein
schöner Vertrauensbeweis seitens ÖVP und FPÖ, dass diese inhaltlich
seit jeher hinter dem Gratis-Stadtrad stehen."
Knappes Budget
Als "gemeinnütziger und vollkommen unpolitischer Verein" nehme man
gerne Hilfe von allen Seiten an, wenn diese dem Projekt dienlich sei.
Auch Sponsoren, die eine Technologieumstellung finanzieren würden,
seien gerne gesehen. "Bei uns haben sich bisher leider nur Firmen
gemeldet, die uns eine Technologielösung verkaufen wollten.
Angesichts unserer knappen Budgetmittel waren all diese Lösungen bis
jetzt leider nicht finanzierbar", berichteten die
Viennabike-Betreiber.
Das Gratis-Stadtrad kostet jeden Wiener im Jahr 30 Cent Steuergeld
Den Vorwuf der Steuergeldverschwendung wollten sie nicht gelten
lassen: Das Gratis-Stadtrad, so rechnen sie vor, kostet jeden Wiener
pro Kopf und Jahr 30 Cent. (APA)