In der aktuellen Ausgabe des Falter wird über eine sich nachträglich als unrechtmäßig heraustellende Rufdatenweitergabe von Mitarbeitern von mobilkom austria an einen EDOK-Beamten berichtet. Irritation Die Ausweitung der EDOK-Affäre dürfte geeignet sein, bei Kunden der Mobilkom und vermutlich auch anderen Netzbetreibern Irritation auszulösen. Immerhin hatten zwei Mobilkom-Mitarbeiter einem hochrangigen EDOK-Beamten, der sich mit zwei Kollegen im September wegen Amtsmissbrauchs, Verletzung des Amtsgeheimnisses und Begünstigung eines mutmaßlichen Mafia-Paten vor Gericht verantworten wird müssen, personenbezogene Daten ohne richterlichen Beschluss weitergegeben. Das ist im Jahr 1996 geschehen! Bei der Mobilkom ist man bemüht, die missbräuchliche Weitergabe von Rufdaten als einmaligen Fehler darzustellen, der heute nicht mehr passieren könne. "Das ist im Jahr 1996 geschehen! Damals war unser Unternehmen nach der Ausgliederung in einer Aufbruchstimmung. Heute wird jeder neue Mitarbeiter einer Data Security-Schulung unterzogen, in der ihm bewusst gemacht wird, welch sensible Daten in unserem Unternehmen lagern und wie damit umgegangen werden muss", meinte die Mobilkom-Pressesprecherin Veronika Novotny am Mittwoch im Gespräch mit der APA. "Mündlicher Gerichtsbeschluss" Der Mafia-Fahnder war damals an zwei beamtete Mitarbeiter - sie waren bereits vor der PTA-Ausgliederung im Unternehmen tätig - herangetreten und hatte um die Herausgabe von Rufdaten einer russisch stämmigen Geschäftsfrau sowie eines Beamten im Innenministerium ersucht. Sein Ansinnen stützte der EDOK-Beamte - wörtlich - auf einen "mündlich gefällten Gerichtsbeschluss". Den schriftlichen werde er nachreichen. Reingefallen Was dann allerdings nie geschah, weil es offensichtlich keinen gab. "Die Mitarbeiter sind auf diesen Schmäh reingefallen. Das ist bedauerlich. Sie sind dem Polizisten aufgesessen, der meiner Meinung nach eindeutig einen Amtsmissbrauch begangen hat", so Novotny. Disziplinarrechtlich wurden die Betroffenen dafür zur Verantwortung gezogen, "obwohl sie selbst getäuscht worden sind", wie die Pressesprecherin betonte. "Heute können wir absolut den Schutz unserer Kundendaten garantieren. "Heute können wir absolut den Schutz unserer Kundendaten garantieren. Wir wären Selbstmörder, wenn das nicht der Fall wäre. Das wäre der hellste Wahnsinn, wenn wir mit unseren Daten so leichtfertig umgingen", versicherte Novotny. Im Unternehmen gebe für den Umgang mit Daten eine eigene Abteilung, die nur aus vier Personen bestehe, was das "Gelegenheitsverhältnis" zusätzlich einenge.(APA)