Telekom
Telefonica Moviles steigt auf die Notbremse
UMTS-Ausbau gestoppt - auch in Österreich - Aus für den deutschen Mobilfunk-Neuling Quam
Der spanische Mobilfunkkonzern Telefonica Moviles,
Madrid, hat seine Pläne zum Aufbau geplanter UMTS-Netze in
Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz offiziell gestoppt.
Vorerst wird in allen vier Ländern nicht mehr weiter investiert.
Bereits getätigte Investitionen von insgesamt 4,9 Mrd. Euro hat der
Konzern vollständig abgeschrieben. Im ersten Halbjahr dieses Jahres
ergab sich daraus ein Nettoverlust von 4,33 Mrd. Euro. Erst wenn die
UMTS-Technologie tatsächlich verfügbar sei, werde entschieden, ob die
vier Märkte neu belebt werden sollen, sagte ein Sprecher in Madrid."Wir hoffen, dass die Regeln aufgeweicht werden"
Wann genau eine endgültige Entscheidung über die weitere
Vorgangsweise fallen soll, steht noch nicht fest. Dass Telefonica in
Österreich aber noch rechtzeitig starten könnte, um die Auflagen der
Telekom-Regulierungsbehörde - 25 Prozent Netzabdeckung bis Ende 2003
- zu erfüllen, schließt eine Sprecherin der Österreichtochter aus.
"Wir hoffen, dass die Regeln aufgeweicht werden", so die Sprecherin.
Bleibt der Regulator aber dabei, würde Telefonica seine
österreichische UMTS-Lizenz verlieren.
Nicht aktiv
Telefonica Moviles hatte in Österreich im November 2000 für 116,3
Mill. Euro eine Lizenz für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS
ersteigert, bisher ist das Unternehmen aber nicht am hiesigen Markt
aktiv.
Aus für den deutschen Mobilfunk-Neuling Quam
In Deutschland, wo der Konzern gemeinsam mit der finnischen Sonera
eingestiegen ist und unter der Marke "Quam" bereits GSM-Mobilfunk
anbietet, will man vorerst die Verkaufsaktivitäten stoppen. Die rund
200.000 Kunden des deutschen Mobilfunk-Neulings können trotz des
Verkaufsstopps weiter telefonieren. Von dem Konsortium werde aber
vorerst nur ein kleines Büro übrig bleiben, bestätigte der Sprecher
von Telefonica Moviles.
Massiver Personalabbau geplant
Nach Informationen aus Branchenkreisen soll mindestens jeder
zweite der rund 900 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden.
Auch in Österreich wird der Personalstand von derzeit 50 Mitarbeitern
voraussichtlich merklich reduziert werden, so der Sprecher.(APA)