München - Die internationale Ratingagentur Moody's hat am Freitag das Rating für langfristige Verbindlichkeiten der HypoVereinsbank (HVB) auf A1 von zuvor Aa3 gesenkt. Das Finanzstärke-Rating der bayerischen Bank Austria-Mutter wurde von B auf B- reduziert. Moody's begründete in London ihre Einstufung mit derzeit schwachen Aussichten auf Gewinnsteigerungen bei der Bank. Gewinnschätzungen nach unten revidiert Einen Tag nach Vorlage der HVB-Quartalsergebnisse haben auch drei große Investmentbanken ihre HVB-Einstufungen bzw. Gewinnschätzungen nach unten revidiert. Die Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie der zweitgrößten Bank Deutschlands von "Market Outperform" auf "Market Perform" heruntergestuft. Die WestLB hat die Gewinnschätzungen und das Kursziel der HVB gesenkt. Je Aktie erwarten die Analysten nun für das laufende Geschäftsjahr nach Goodwill und Finanzanlagenergebnis einen Verlust von 0,02 Euro statt bisher einem Gewinn von 0,41 Euro. Das Kursziel wurde auf 32 Euro nach bisher 38 Euro gesenkt. Die Bewertung "Kaufen" blieb. Die Neueinschätzung wurde mit dem Rückgang des Zinsüberschusses begründet. Das Londoner Investmenthaus Lehman Brothers reduziert das Kursziel für die HVB-Aktie auf 26 von zuvor 37 Euro. Die Bewertung blieb bei "Market Perform". Die Gewinnprognose je Aktie für 2002 wurde auf 0,81 von 1,94 Euro zurück genommen, für 2003 wird ein Ergebnis von 1,3 statt wie bisher von 2,5 Euro je Titel erwartet. Kurs fällt weiter Der seit Monaten auf Talfahrt befindliche Aktienkurs der HVB fiel am Freitag gegen den Markttrend um weitere knapp fünf Prozent auf 18,89 Euro. Die HypoVereinsbank - Mutter der Bank Austria-Creditanstalt-Gruppe - hatte im zweiten Quartal unter dem schwierigen Marktumfeld mit Ertragsrückgängen gelitten und nur dank eines Einmalgewinns aus dem Verkauf von Allianz-Aktien schwarze Zahlen geschrieben. Dabei blieb die Bank deutlich hinter den Analystenerwartungen zurück. (APA)