Der US-Bürgerrechtsaktivist Al Sharpton hat eine Milliardenklage gegen den Kabelsender HBO eingereicht. Nach Angaben seines Anwaltes Sanford Rubenstein von Mittwoch wirft Sharpton dem Netzwerksender "bösartige Verleumdung und grobe Unverantwortlichkeit" vor. Dafür verlangt er Schadensersatz in Höhe von 500 Millionen Dollar (505 Mill. Euro) und eine zusätzliche Strafe in gleicher Höhe von HBO und anderen Verantwortlichen.Aufnahmen aus dem Jahr 1983 Im Mittelpunkt der Klage stehen Aufnahmen aus dem Jahr 1983, die Sharpton im Gespräch mit einem vermeintlichen Drogenhändler zeigen, der in Wirklichkeit ein FBI-Agent ist. HBO führte die Aufnahmen am Dienstagabend im Rahmen seiner Sendung "Real Sports with Bryant Gumbel" vor. Auf ihnen geht Sharpton nickend und mit den Worten "richtig" und "ich verstehe" zustimmend auf Erläuterungen des Agenten ein. Keine Anklage Der Bürgerrechtler war wegen dieser fast 20 Jahren zurück liegenden Konversation nie angeklagt worden. Er begründet seine Teilnahme an dem Gespräch damit, dass es anfangs nur um die Förderung eines Boxkampfes ging und dass das Gespräch dann ganz unerwartet zum Thema Drogenhandel umschwenkte. HBO hatte die Bilder mit Sharpton am Vorabend in einem Bericht über den Reporter gezeigt, der Athleten mehrfach zum illegalen Spielen verführt hatte. Präsidentschafts-Kandidatur 2004 Sharpton spielt mit dem Gedanken, sich 2004 als Kandidat für das Amt des US-Präsidenten aufstellen zu lassen, wie er CNN sagte. "Ich lasse mich nicht in eine Schmierenkampagne verwickeln", sagte er nach Vorlage seiner Klageschrift bei einem Gericht in Manhattan. Es habe weitere Aufnahmen gegeben, in denen er klar aussagte, nichts mit Drogen zu tun haben zu wollen, sagte Sharpton. HBO sei verpflichtet gewesen, alle verfügbaren Informationen in seiner Sendung zu zeigen. Durch die einseitige Darstellung aber habe es "einen Bürgerrechtler kriminalisiert". (APA/dpa)