Wien - Es wird immer unwahrscheinlicher, dass der stellvertretende Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) Reinhart Gaugg (F) noch vor dem Herbst seinen Sondervertrag herhält. Neben den Streitigkeiten um den Kontrakt an und für sich könnten die Urlaubspläne im Hauptverband dem freiheitlichen Sozialsprecher eine längere Wartezeit bescheren. Der Sprecher der Hauptverbands-Geschäftsführung, Josef Kandlhofer, bestätigt am Donnerstag im APA-Gespräch Terminschwierigkeiten: "Wir sind in der zweiten Juli-Hälfte. Ob es da möglich ist, alle zusammenzutrommeln, weiß ich nicht". Der Hintergrund: Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger muss einem allfälligen Sondervertrag für Gaugg seine Zustimmung gewähren. Dies könnte zwar auch mit Mehrheit geschehen. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass in dieser heiklen Angelegenheit nur die beiden von der Koalition unterstützten Geschäftsführer, Kandlhofer (V) und der von den freiheitlichen nominierte Erich Nischelbitzer, über den Kontrakt befinden. Allerdings ist es erstmals wieder im September der Fall, dass die beiden und SP-Mann Josef Probst gleichzeitig Dienst versehen. Unter anderem steht ein längerer Übersee-Aufenthalt einer kurzfristig anberaumten Sitzung im Weg. "Relativ rasch" Wie Kandlhofer betonte, habe sich die Geschäftsführung vorgenommen, den Gaugg-Vertrag "relativ rasch" zu behandeln. Jedoch habe er bei seinen Erkundungen nichts über eine Sondersitzung des PVA-Überleitungsausschusses erfahren: "Mir konnte noch kein Termin gesagt werden außer dem regulären Termin am 28. August". Zur Vergabe eines Sondervertrags an Gaugg wollte sich Kandlhofer inhaltlich nicht äußern. Allerdings widersprach er Darstellungen von FPÖ-Seite, wonach in der Sozialversicherung praktisch jeder solch eine Vereinbarung besitze. Ganz im Gegenteil könne man Sondervertrags-Besitzer in jedem Träger "an einer Hand abzählen". Von den 15.300 Mitarbeitern in der Verwaltung handle es sich gerade einmal um etwas mehr als einen halben Prozent. Der größte Teil davon sei EDV-Fachpersonal, weil man dieses zu den ansonsten in der Sozialversicherung gängigen Konditionen nicht bekomme. Den Attacken der Freiheitlichen bezüglich angeblicher Verschwendungen in der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten steht Kandlhofer skeptisch gegenüber: "Fakt ist, dass die PVAng einen eigenen Verwaltungsaufwand von 0,97 Prozent hat". So üppig könne es also nicht gewesen sein, führte der Hauptverbandsgeschäftsführer aus. (APA)