Gibraltar/Wien - Die Regierung Gibraltars hat für Oktober ein Referendum über den künftigen Status der britischen Kronkolonie angekündigt. Damit soll "die Sichtweise des gibraltarischen Volkes klar gestellt werden", sagte Regierungschef Peter Caruana nach spanischen Medienberichten am Donnerstagabend. Die Vorbereitungen für das Referendum sollen sofort beginnen. Gibraltar reagiert damit offenbar auf Pläne Londons, das Referendum zu verschieben. Der britische Außenminister Jack Straw hatte Spanien am 12. Juli angeboten, die Souveränität über Gibraltar in Hinkunft gemeinsam auszuüben. Caruana kündigte an, eine politische Kampagne zu beginnen, um in Spanien und anderen europäischen Ländern die Ablehnung der Bewohner Gibraltars gegenüber dem Vorschlag der Teilung der Souveränität auszudrücken. Dem Referendum sollen internationale Beobachter beiwohnen. Umfragen zufolge spricht sich die überwiegende Mehrheit der rund 27.000 Bewohner der britischen Exklave in Südspanien für einen Verbleib bei Großbritannien aus. Sie war von Madrid nach der Niederlage im spanischen Erbfolgekrieg im Jahr 1713 an London abgetreten worden. Seit Jahrzehnten erhebt Spanien allerdings Ansprüche auf den strategisch bedeutsamen "Affenfelsen". London hat den Bürgern Gibraltars zugesichert, alle Entscheidungen über den künftigen Status der am westlichen Eingang ins Mittelmeer liegenden Stadt nur deren Billigung treffen zu wollen. (APA)