Irak
Türkei will "begrenzter" Militäraktion in Irak zustimmen
Nationaler Sicherheitsrat beriet über US-Pläne
Istanbul - Die Türkei hat nach einem Zeitungsbericht
erstmals Zustimmung zu einer begrenzten US-Militäraktion in Irak
signalisiert. Das sei das Ergebnis von Beratungen von Regierung und
Militärs im Nationalen Sicherheitsrat, berichtete die angesehene
Zeitung "Cumhuriyet" am Freitag. Laut "Cumhuriyet" bekräftigte der Rat zwar die Bedenken Ankaras
gegen einen US-Angriff zur Entmachtung des irakischen Staatschefs
Saddam Hussein. Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul
Wolfowitz habe bei seinem kürzlichen Besuch in Ankara aber die
Entschlossenheit Washingtons bei diesem Thema deutlich gemacht.
Deshalb betonte der Rat der Zeitung zufolge, eine US-Militäroperation
müsse "so begrenzt wie möglich" sein. Unter dieser Bedingung stimme
die Türkei einer Militäraktion zu.
Die Türkei ist jedoch nach wie vor entschlossen, die Entstehung
eines Kurdenstaates im Norden Iraks zu verhindern. Außerdem werde
Ankara das Schicksal der turkmenischen Minderheit in diesem Gebiet im
Auge behalten, berichtete "Cumhuriyet". Die Zeitung "Milliyet"
zitierte unterdessen einen ehemaligen türkischen Generalstabschef mit
den Worten, die türkische Armee werde in den Norden Iraks
einmarschieren, wenn sich dort ein Kurdenstaat bilden sollte. An der
monatlichen Tagung des Nationalen Sicherheitsrates am Donnerstag in
Istanbul nahmen unter anderem Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer,
Ministerpräsident Bülent Ecevit und Generalstabschef Hüseyin
Kivrikoglu teil. (APA)