Formel 1
Wurz bleibt Testpilot bei McLaren
Von Haug und Dennis bestätigt - David Coulthard und Kimi Räikkönen auch 2003 im Silberpfeil - Kein Comeback von Hakkinen
Hockenheim - Bewegt hat Mika Häkkinen per Video seinen
Rücktritt aus der Formel 1 verkündet. "Jetzt ist es Zeit zum
Aufhören", teilte der zweifache Weltmeister am Freitag am
Hockenheimring sein Karriereende nach zehn Jahren in der Königsklasse
mit. "Ich möchte mein Kind aufwachsen sehen, ich will mit Erja und
Hugo zusammen sein." Ebenso erwartet wie Häkkinens Ausstieg kam die
offizielle Bestätigung des McLaren-Mercedes-Duos David Coulthard und
Kimi Räikkönen für die kommende Saison. Test- und Ersatzpilot des
britisch-deutschen Teams bleibt der Österreicher Alexander Wurz.Hakkinen findet sein Glück in der Familienidylle
Häkkinens Botschaft war keine Überraschung, allenfalls die Form,
in welcher er sich aus der Formel 1 verabschiedete: Von seinem
malerischen Sommersitz Valkeala an einem finnischen See, umrahmt vom
goldenen Abendlicht mit Ehefrau Erja und Söhnchen Hugo im Arm - ein
teilweise rührseliges Bild von Familienidylle. "Das ist meine Art, es
mitzuteilen. In einer Pressekonferenz hätte ich meine Gefühle nicht
so gut rüberbringen können", sagte der 33-Jährige sichtlich gerührt.
"Ich gehe jetzt in die Sauna..."
Je länger Häkkinen das Familienleben genoss, um so mehr Abstand
gewann er zum Grand-Prix-Stress. In diesem Jahr tauchte er nur einmal
bei seinem ehemaligen Heimrennen an seinem Wohnort Monaco auf. Das
Angebot, wieder für McLaren zu fahren, reizte ihn nicht mehr. Eine
Rolle spielte auch sein lebensgefährlicher Unfall 1995 im Training
zum Großen Preis von Australien. "Es wäre nicht richtig, das Glück
weiter zu strapazieren", erinnerte er daran. Nach 161 Rennen und
einem Jahr "Babypause" ist jetzt endgültig Schluss. "Ich gehe jetzt
in die Sauna, Schwimmen und genieße das Leben", sagte Häkkinen mit
einem Lächeln Goodbye. "Danke. Ich werde euch vermissen."
Coulthard und Raikonnen bestätigt
Coulthard erinnerte sich mit etwas Wehmut an seine Partnerschaft
mit Häkkinen: "Wir waren das dienstälteste Fahrerduo", sagte der
Schotte. "Ich wünsche meinem alten Teamkollegen einen glücklichen
Ruhestand mit seiner Familie." Zuvor hatte McLaren-Mercedes ihn und
Räikkönen für die kommende Saison bestätigt. Zur Vertragsdauer wollte
Dennis nichts mitteilen. "Beide Fahrer sind in der Lage, Rennen zu
gewinnen und Weltmeister zu werden, wenn wir ihnen das Material
geben", sagte der Brite.
Räikkönen zeigte sich mit der Fortsetzung seiner Karriere bei
McLaren sehr erfreut. "Die erste Saison mit dem Team habe ich
wirklich genossen, ich habe viel gelernt und bin schon sehr
aufgeregt, was die Zukunft bringt. Nächstes Jahr können wir um den
Titel mitfahren", meinte der junge Finne.
Glücklicher Wurz bleibt Testfahrer
Auch Alexander Wurz zeigte sich über die Fortsetzung der auf
längere Zeit geplanten Zusammenarbeit als dritter Pilot "sehr
glücklich". "Ich bin in den vergangenen zwei Jahren in diese Rolle
gewachsen und es ist eine integrale und wichtige Position im Team",
meinte der Perchtoldsdorfer. Er hätte es wegen der allgemeinen
unsicheren Situation in der Formel 1 und auf dem Fahrermarkt schon
früh vorgezogen, mit dem "großen Team McLaren-Mercedes" weiter zu
machen.(APA)