Guayaquil - Die Präsidenten Südamerikas haben auf ihrem II. Gipfeltreffen in Ecuador scharfe Kritik an den reichen Ländern des Nordens geübt. Die meisten der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Region hätten ihre Ursache im unfairen Welthandel und der Abschottung der Märkte Nordamerikas und Europas, urteilten die Teilnehmer des zweitägigen Treffens übereinstimmend. Gastgeber Gustavo Noboa sagte am Freitag bei der Eröffnung in der Stadt Guayaquil, Lateinamerika sei wegen des Protektionismus der entwickelten Länder "extrem verwundbar". Solange der Welthandel eine Einbahnstraße bleibe, werde es keine Verbesserung der Lebensbedingungen in den ärmeren Ländern geben. Auch die Last der Auslandsschulden treffe vor allem die Ärmsten der Armen, weil kein Geld mehr für soziale Programme übrig bleibe. An dem Treffen nehmen die Präsidenten Argentiniens (Eduardo Duhalde), Boliviens (Jorge Quiroga), Brasiliens (Fernando Henrique Cardoso), Chiles (Ricardo Lagos), Ecuadors (Gustavo Noboa), Guayanas (Bharrat Jadgeo), Kolumbiens (Andres Pastrana) sowie Vertreter Uruguays und Surinames teil. Zum Abschluss sollte eine "Vereinbarung von Guayaquil" mit Zielen und Absichten für die Bereiche Infrastruktur, Sicherheit und Entwicklung unterzeichnet werden. (APA/dpa)