Die Produktpiraterie bei CDs (Audio-CDs, Spiele-CDs und Software), DVDs und Kassetten nimmt drastisch zu. Wie die Europäische Kommission mitteilte, sind im Vorjahr an den Außengrenzen der EU insgesamt 40 Mio. Objekte beschlagnahmt worden, die betrügerisch hergestellt wurden. Dies bedeutet einen Anstieg um ganze 349 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Insgesamt entfallen damit über 40 Prozent aller nachgemachten oder betrügerisch hergestellten Artikel auf den Bereich CDs, DVDs und Kassetten. 95 Millionen illegal hergestellte Artikel Verglichen mit dem Jahr 1999 nahm die Produktpiraterie bei CDs, DVDs und Kassetten gar um 15.330 Prozent zu, heißt es in einer Aussendung der EU-Kommission. Ingesamt wurden im Vorjahr an den Außengrenzen der Union 95 Millionen illegal hergestellte Artikel beschlagnahmt. Der Wert, den diese Waren auf dem legalen Gemeinschaftsmarkt erzielt hätten, wird auf über zwei Mrd. Euro geschätzt. Nicht mehr nur Luxusgüter Bei der Frage, welche Güter von Nachahmungen betroffen sind, ist es offensichtlich zu einer radikalen Trendumkehr gekommen. Früher sei, heißt es in dem EU-Bericht, hauptsächlich der Luxussektor von Nachahmungen betroffen gewesen. "Dies ist heute nicht mehr der Fall. Nachahmungen kommen heutzutage in allen Wirtschaftsbereichen vor", heißt es. An der Spitze der Hitliste der Fälschungen rangieren demnach Güter des täglichen Bedarfs mit nahezu 42 Mio. Einzelobjekten knapp vor CDs, DVDs und Kassetten. Thailand, China und Türkei Was die Ursprungsländer betrifft, so stammen 23 Prozent der nachgeahmten Produkte aus Thailand, 18 Prozent haben ihren Ursprung in China und acht Prozent kommen aus der Türkei. Hongkong folgt mit fünf, die Tschechische Republik mit vier, Taiwan mit drei und die USA mit ebenfalls drei Prozent. 36 Prozent kommen aus verschiedenen anderen Ländern. "Produktpiraterie und Nachahmung gefährden Innovation und Kreativität", sagte der zuständige EU-Kommissar Frits Bolkestein zu der Statistik. "Sie haben nicht nur wirtschaftlich gesehen besonders verheerende Folgen, sondern können auch eine Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit der Verbraucher darstellen." (pte)