Österreich
Chronologie von Explosionen in Diskotheken
Oft politischer oder krimineller Hintergrund
Wien - Explosionen in Diskotheken mit kriminellem oder
politischem Hintergrund haben in den vergangenen Jahren zahlreiche
Tote und Verletzte gefordert. Im Folgenden eine Auswahl: 5. April 1986: Ein Bombenanschlag auf die Berliner Diskothek "La
Belle" fordert drei Menschenleben, 230 Personen werden zum Teil
schwer verletzt. Im November 2001 werden drei Araber und eine
Deutsche zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Libyen war zuvor
mehrfach eine Mitverantwortung für den Anschlag zugeschrieben worden,
Politiker in Tripolis wiesen dies jedoch zurück.
21. September 1988: Bei einem Anschlag auf eine Diskothek in
Johannesburg werden mindestens 13 Personen verletzt. Das Lokal wurde
ausschließlich von Schwarzen besucht. Der Täter konnte entkommen.
30. September 1989: Bei der Explosion einer Granate werden in
einer Diskothek in der südphilippinischen Stadt Cagayan de Oro drei
Menschen getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt. Die
Attentäter waren laut Polizei "Unbekannte".
10. Oktober 1990: In einer Diskothek in der spanischen Stadt
Santiago de Compostela explodiert eine Bombe. Dabei kommen drei
Menschen ums Leben, 40 werden zum Teil schwer verletzt. Wenige Tage
später bekennt sich die "Armee der Guerrilleros des galicischen
Volkes" zu dem Anschlag und bezeichnet ihn als "Irrtum". Der
Sprengkörper hätte erst detonieren sollen, nachdem das Gebäude leer
war.
26. Juni 1994: In einer Diskothek in Zagreb kommt es zu einer
Massenschlägerei. Einer der Beteiligten zündet eine Handgranate,
dabei werden 20 Personen zum Teil schwer verletzt.
8. November 1996: Ein Betrunkener wirft in einer Diskothek in der
Nähe von Wladiwostok eine Handgranate in die Menge. Dabei sterben
zwei Menschen, über 30 werden verletzt.
20. Februar 1999: Bei einer Explosion einer Granate in einer
Diskothek in Tiflis (Georgien) werden zwei Personen verletzt. Das
Lokal befindet sich in der Nähe des georgischen Parlamentsgebäudes.
29. April 2000: Ein Anschlag in der Hamburger Prominentendisco
"J's" fordert neun lebensgefährlich Verletzte. Im Februar 2001 wird
ein Türke wegen mehrfachen versuchten Mordes zu zwölf Jahren und neun
Monaten Gefängnis verurteilt.
21. Mai 2000: Ein Anschlag auf eine Diskothek in der
Rauschgifthochburg Medellin fordert drei Menschenleben, 27 Personen
werden verletzt. Nach Angaben der Behörden warfen Unbekannte eine
Tränengasbombe in das Lokal.
10. September 2000: In einer Diskothek in der Baskenstadt San
Sebastian explodiert eine Bombe. Es gab keine Verletzten, da ein
mutmaßlicher ETA-Sprecher zuvor eine telefonische Warnung
durchgegeben hatte.
1. Juni 2001: Vor einer Stranddisco in Tel Aviv sprengt sich ein
palästinensischer Selbstmordattentäter in die Luft. 23 Jugendliche
sterben, 75 werden verletzt.
24. Mai 2002: Ein Selbstmordattentäter versucht in eine Diskothek
in Tel Aviv einzudringen und wird dabei von privaten
Sicherheitskräften beschossen. Der Sprengsatz detoniert, der
Attentäter kommt ums Leben, zwei Personen werden leicht verletzt.
9. Juni 2002: Im Chinesenviertel von Jakarta explodiert eine Bombe
vor einer Disco. Fünf Menschen werden dabei zum Teil schwer verletzt.
Der Polizei gelingt es, zwei weitere in dem Viertel versteckte
Sprengsätze zu finden und zu entschärfen. (APA)