Nahost
USA nennen Bedingungen für Unterstützung der Nahost-Resolution
Klare Verurteilung des palästinensischen Terrorismus notwendig
Jerusalem/New York - Die USA wollen einer
Nahost-Resolution der Vereinten Nationen nur dann zustimmen, wenn
darin auch die Terroranschläge von extremistischen Palästinensern
verurteilt werden. Der amerikanische Chefdelegierte bei den Vereinten
Nationen, John Negroponte, sagte in der Nacht auf Samstag vor dem
Weltsicherheitsrat in New York, seine Regierung lehne den Entwurf
arabischer Staaten zu dem israelischen Luftangriff auf ein Wohngebiet
in Gaza ab. Zum ersten Mal nannten die USA Bedingungen für die
Unterstützung einer Nahost-Resolution. Nach Informationen eines
US-Diplomaten sagte Negroponte, künftige Entschließungen müssten eine
klare Verurteilung des palästinensischen Terrorismus enthalten. Als weitere Anforderung an jede Nahost-Resolution nannte
Negroponte den Aufruf an beide Konfliktparteien, eine politische
Lösung anzustreben. Außerdem müsse die Forderung nach einem Abzug
israelischer Truppen aus den palästinensischen Gebieten mit einem
Hinweis auf die "besonderen Anforderungen für die Sicherheit Israels"
verbunden werden.
In dem von den USA abgelehnten Entwurf wurde "die fortgesetzte
militärische Aggression Israels gegen das palästinensische Volk"
verurteilt, ohne dass die Anschläge palästinensischer Extremisten in
Israel erwähnt werden. Der palästinensische Präsident Yasser Arafat
zeigte sich enttäuscht von der Haltung der USA. Dass Washington sich
gegen jede Erklärung stelle, die das israelische Vorgehen verurteile,
sei bedauerlich. Nach Angaben des britischen UNO-Botschafters und
amtierenden Ratsvorsitzenden Sir Jeremy Greenstock will der
Sicherheitsrat am Montag erneut zusammenkommen, um über eine
Nahost-Resolution zu entscheiden.
Die israelische Armee hat am Samstag die Suche nach
palästinensischen Extremisten verstärkt, die am Freitag bei Hebron
(Westjordanland) vier jüdische Siedler aus einem Hinterhalt
erschossen hatten. Über den Ort Jatta bei Hebron, in den sich die
Täter nach dem Anschlag geflüchtet haben sollen, wurde eine strikte
Ausgangssperre verhängt. Zu dem Anschlag bekannten sich die
Al-Aksa-Brigaden, die aus radikalen Elementen der Fatah-Bewegung
Arafats zusammengesetzt sind. Die Extremisten hatten nach Angaben
eines Armeesprechers das Fahrzeug der Siedler wenige Kilometer vor
der Siedlung Carmel aus einem Hinterhalt beschossen. Drei der
Insassen wurden auf der Stelle getötet. Als kurze Zeit später ein
weiteres Fahrzeug mit Siedlern dort eintraf, erschossen die Täter
auch den Fahrer dieses Autos und verletzten zwei Fahrgäste schwer. (APA/AP/dpa)