Lwiw - Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma hat das Flugschau-Unglück bei Lwiw als "Albtraum" bezeichnet. "Dies ist eine furchtbare Tragödie, ein wahrer Albtraum", sagte der sichtlich bewegte Kutschma am Samstag bei einem Besuch am Unglücksort. Den Angehörigen der Opfer bezeugte er sein "tiefstes Beileid". Er werde sich persönlich darum kümmern, dass keine der Familien ohne Hilfe des Staates bleibe. Die Regierung werde für die Hinterbliebenen insgesamt zehn Millionen Griwna (rund 1,9 Millionen Euro) bereitstellen. Kutschma hatte unmittelbar nach dem Unglück seinen Urlaub auf der Krimhalbinsel abgebrochen und sich nach Lwiw begeben. Zur Erklärung der möglichen Ursache des Kampfjet-Absturzes führte er technische Probleme an, die die Flugzeuge "aller früheren Sowjet-Republiken" hätten. Präsident will Flugschauen verbieten lassen Nach der Flugschau-Katastrophe bei Lwiw will der ukrainische Präsident Kutschma Vorführungen dieser Art grundsätzlich verbieten lassen. "Das Militär soll üben und nicht an diesen Flugschauen teilnehmen", sagte Kutschma am Samstag dem Fernsehsender ICTV. Seine Sprecherin, Olena Gromnizka, sagte, die Entscheidung sei "grundsätzlich" bereits getroffen. Es sei jedoch noch nichts unterzeichnet worden. Zudem entließ Kutschma den Chef der ukrainischen Luftwaffe, Viktor Strelnikow, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Unterdessen wurde der Flugschreiber des abgestürzten Kampfjets gefunden. Mit der Auswertung werde in Kürze begonnen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die beiden Piloten, die sich vor der Explosion der Maschine mit dem Schleudersitz retten konnten, erlitten nach Angaben des Militärkrankenhauses Wirbelbrüche. Die beiden Männer seien aber nicht gelähmt, sagte der behandelnde Chefarzt. Ihr Zustand sei "mehr oder weniger ernst". (APA)