Europa
Innenministerium in Paris leitet Verbot von rechter Gruppe ein
Chirac-Attentäter hatte Verbingungen zur "Unité Radicale" - 1998 als Abspaltung der Nationalen Front entstanden
Paris - Zwei Wochen nach dem versuchten Attentat auf den
französischen Präsidenten Jacques Chirac hat das französische
Innenministerium ein Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme Gruppe
Unite Radicale (UR, "Radikale Einheit") eingeleitet. Das teilte das
Ministerium am Sonntag mit. Der rechtsextreme Chirac-Attentäter
Maxime Brunerie hatte Verbindungen zur UR. Nach Billigung des Antrags
durch das Kabinett muss der UR laut Gesetz zunächst die Möglichkeit
zur Verteidigung gegeben werden. Nach Informationen der Zeitung "Le
Journal du Dimanche" ist die Gruppe ab Montag zur Stellungnahme
aufgefordert. Das Innenministerium wies bereits daraufhin, dass das
Verfahren Zeit brauche. Der 25-jährige Brunerie hatte während der Militärparade zum
französischen Nationalfeiertag am 14. Juli mit einem Karabiner auf
Chirac gezielt. Passanten überwältigten ihn. Derzeit sitzt er in
einer psychiatrischen Klinik, wo seine Zurechnungsfähigkeit
untersucht werden soll.(APA)