Österreich
Teneriffa-Urlauber um 100 Millionen Euro geprellt
Betrüger verkauften Aufenthalte in nicht existierenden Luxus-Hotels - Polizei will 70.000 Touristen ausfindig machen
Madrid - Betrügerbanden haben Zehntausende von
ausländischen Urlauber auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa
vermutlich um bis zu 100 Millionen Euro geprellt. Wie die Madrider
Zeitung "El País" am Sonntag berichtete, will die spanische Polizei
rund 70.000 Touristen aus verschiedenen Ländern der Europäischen
Union ausfindig machen, die den Gaunern zum Opfer gefallen waren. Die
Ermittler wollen erreichen, dass die Geschädigten Anzeige gegen die
Banden erstatten, die den Fahndern in den vergangenen Monaten ins
Netz gegangen waren. Die von zwei Briten und einem Libanesen angeführten Banden hatten
sich ihre Opfer auf den Straßen der Ferienzentren von Teneriffa
ausgesucht. Dabei hatten sie es stets auf mittelständische Familien
mit Kindern abgesehen. Sie drehten ihnen unter anderem
Ferienaufenthalte in nicht existierenden Luxus-Hotels in aller Welt
an. Bandenmitglieder gewannen das Vertrauen ihrer Opfer dadurch, dass
sie den Urlaubern präparierte Lotterielose schenkten, die stets
kleinere Gewinne abwarfen.
Die Banden hatten auch Helfer bei der Polizei. Bei der Suche nach
den Geschädigten schalteten die spanischen Ermittler Interpol sowie
die Konsularbehörden verschiedener EU-Staaten ein. Die Opfer stammten
unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, Italien, den
Niederlanden, Belgien, Schweden und Dänemark. (APA/dpa)