Unternehmen
Fiat mit verbessertem Quartalsergebnis
Auto-Sparte weiter schwach
Turin - Der verschuldete italienische Fiat-Konzern atmet
auf: Nach der katastrophalen Bilanz im ersten Quartal 2002 konnte das
Unternehmen im zweiten Quartal wieder bessere Zahlen vorlegen. So
sanken die Verluste in den Monaten März bis Juni auf 34 Mill. Euro,
nachdem das Unternehmen zuvor einen Nettoverlust von 529 Mill. Euro
verzeichnet hatte. Der Umsatz der Gruppe stieg von 14,1 Mrd. Euro auf
14,6 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen am Montag in Turin mit.
Zugleich dementierte Fiat einen Zeitungsbericht über eine geplante
Teilfusion mit General Motors (GM). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum musste Fiat deutliche Einbußen
hinnehmen. Im zweiten Quartal 2001 hatte Fiat noch einen Nettogewinn
von 190 Mill. Euro verbucht, während der Umsatz 15,8 Mrd. Euro betrug
- 7,6 Prozent mehr als in der Bilanz für das zweite Quartal 2002.
Fiat Auto bleibt Sorgenkind
Das Sorgenkind des Konzerns bleibt weiterhin Fiat Auto. "Der
Automobilsektor hat noch stärker als erwartet unter der allgemeinen
Schwäche des Marktes gelitten", hieß es in einer Fiat-Mitteilung. So
sank der Umsatz der Autosparte weiter von 6 Mrd. Euro im ersten
Quartal 2002 auf 5,77 Mrd. Euro im zweiten Quartal. "Die Zahlen
verbessern sich, die Autos laufen weiter schlecht", kommentierte das
italienische Fernsehen.
Vor allem durch den kürzlich mit der Mediobanca vereinbarten
34-prozentigen Anteilsverkauf an der Sportwagentochter Ferrari konnte
das Unternehmen seine Nettoverschuldung um 800 Mill. Euro auf 5,8
Mrd. Euro senken. Auch die am vergangenen Wochenende mit mehreren
italienischen und ausländischen Banken getroffene Vereinbarung über
eine Kredit von drei Mrd. Euro habe "die finanzielle Struktur der
Gruppe erheblich verstärkt", hieß es.
In dem Abkommen hat sich Fiat verpflichtet, seine Schulden bis
Ende des Jahres auf drei Mrd. Euro zu senken: "Und die Fiat-Gruppe
ist fest entschlossen, die mit den Banken ausgehandelten Ziele
einzuhalten."
Weitere Verbesserung erwartet
Für das zweite Halbjahr erwartet der Konzern durch die
verschiedenen Sanierungsstrategien für den Automobilsektor, wie etwa
eine Minderung der Produktion, eine weitere Verbesserung der
Bilanzen. Ein erstes positives Zeichen gibt es bereits: So belegt der
Fiat Stilo, dessen Verkauf zunächst schlecht anlief, mittlerweile in
Italien die Spitzenposition in seiner Klasse bei den
Neuwagenverkäufen. Und auch für die neuen Luxusmodelle Lancia Thesis
und Lancia Phedra gebe es bereits "deutlich mehr Bestellungen als
erhofft".
Ein Fiat-Sprecher wies einen Bericht der britischen Zeitung "The
Independent" über eine geplante Teilfusion mit GM zurück. Die Angaben
seien "völliger Unsinn", sagte der Sprecher. Die Zeitung hatte
berichtet, beide Unternehmen prüften eine Zusammenlegung ihrer
Produktionsstrecke in Europa und Lateinamerika. (APA/dpa)