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Flossenbürg - Im Zuge des geplanten Ausbaus sollen insgesamt rund acht Millionen Euro in die KZ-Gedenkstätte im oberpfälzischen Flossenbürg investiert werden. Das Gelände des früheren deutschen Konzentrationslagers werde damit zu einer Erinnerungs- und Studieneinrichtung von internationalem Rang, sagte der bayerische Kultusstaatssekretär Karl Freller am Sonntag. Der CSU-Politiker nahm zusammen mit dem belgischen Verteidigungsminister Andre Flahaut an einer Gedenkfeier im Rahmen des Jahrestreffens ehemaliger KZ-Gefangener teil. Nach Angaben der Bayerischen Staatsregierung ist bisher noch nicht restlos geklärt, wie die Baukosten von acht Millionen Euro zwischen Bayern, Bund und möglicherweise der Kommune aufgeteilt werden. Bereits vor wenigen Tagen wurde in Flossenbürg mit dem Umbau von Räumen im früheren Kommandanturgebäude für die Nutzung durch Schulklassen begonnen, ab kommenden Jahr sollen auch andere historische Räume saniert werden. Modelle Bereits ab Herbst würden den Besuchern auch dreidimensionale Darstellungen präsentiert, die auf archäologischen Forschungen in den vergangenen Jahren beruhen, sagte Freller. Ziel der Neukonzeption der Gedenkstätte sei es, den Jugendlichen ein modernes pädagogisches Angebot zu machen. "Gerade die Geschichte des NS-Terrors wollen junge Leute direkt vor Ort erkunden und begreifen", meinte der Staatssekretär laut vorab verbreitetem Redemanuskript. In Zukunft sollen die Besucher der KZ-Gedenkstätte die Schicksale der rund 100.000 früheren Gefangenen mit historischen Akten exemplarisch erkunden können. Die 70.000 Karteikarten des Lagers werden dafür mit Datenmaterial aus Archiven der früheren Sowjetunion ergänzt. Eine große Zahl der KZ-Häftlinge lebte nach dem Krieg in osteuropäischen Ländern. Zu dem Treffen der früheren KZ-Insassen waren mehr als 50 Gefangene aus zwölf Ländern nach Flossenbürg gereist. Noch bis Mittwoch wollen die Nazi-Opfer in der Oberpfalz bleiben und dabei insbesondere Jugendlichen aus mehreren Ländern über ihre Erlebnisse während der NS-Diktatur berichten. Der belgische Verteidigungsminister Flahaut war nach Flossenbürg gereist, weil neben anderen Belgiern auch die belgische Königsfamilie in einem Nebenlager Flossenbürgs eingesperrt war. (APA/dpa)