In Deutschland fallen in der langjährigen Boombranche Informationstechnik und Telekommunikation (IT) erstmals seit Anfang der 90er Jahre massiv Arbeitsplätze weg. Für das laufende Jahr rechnet der Branchenverband BITKOM nach eigenen Angaben vom Montag mit dem Verlust von 28.000 Stellen auf dann nur noch 791.000 Beschäftigte. Das sei ein Rückgang von 3,4 Prozent. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Beschäftigten in der Branche nur leicht um rund tausend zurückgegangen. BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms erklärte, die bereits 2001 angekündigten Personalreduzierungen machten sich zum großen Teil erst in diesem Jahr bemerkbar.

Experten gesucht

Die stärksten Arbeitsplatzverluste verzeichnen den Angaben zufolge Anbieter von Geräten und Infrastruktursystemen. Erstmals müssten auch Softwarehäuser und IT-Serviceanbieter Arbeitsplätze abbauen, die in den vergangenen zwei Jahren 87.000 zusätzliche Stellen geschaffen hätten. Nach Angaben von Harms werden in bestimmten Bereichen allerdings weiterhin Experten gesucht, beispielsweise in der IT-Sicherheit. Ausgenommen von den Streichungen seien auch Informatiker und Ingenieure.

Grundsätzlich gute Perspektiven

Mit Verweis auf die grundsätzlich guten Perspektiven der Branche ermunterte Harms Schulabgänger, sich für einen IT-Ausbildungsberuf oder ein Informatik- oder Ingenieurstudium zu entscheiden. Auch Spezialisten mit Green-Card würden weiterhin gebraucht, betonte er. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) vertritt rund 1.300 Unternehmen. (APA)