France Telecom soll mit Klage zu MobilCom-Übernahme gezwungen werden
Wegen Kontrollwechsel bei MobilCom müsste France Telecom allen freien Aktionären von MobilCom ein Übernahmeangebot machen
Redaktion
,
Die Deutsche Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz (DSW) will
France Telecom
mit einer Klage dazu
zwingen, den Aktionären von
MobilCom
ein Übernahmeangebot für deren
Aktien zu machen. Die DSW teilte am Montag in Düsseldorf mit, nach
den Vorschriften des Übernahmegesetzes habe bei MobilCom ein
Kontrollwechsel durch France Telecom stattgefunden. Deshalb sei
France Telecom verpflichtet, allen freien Aktionären von MobilCom ein
Übernahmeangebot zu machen.
Rechtliche Schritte erwogen
Da France Telecom dieser Verpflichtung nicht nachgekommen sei und
die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
nicht aktiv geworden sei, wolle die DSW nun gerichtlich gegen France
Telecom vorgehen.
"De facto"-Kontrolle bereits seit Juni
France Telecom hält über seine Mobilfunktochter Tochter Orange
rund 28,5 Prozent der MobilCom-Anteile. Nach monatelangem Streit über
die Höhe der Investitionen in das deutsche UMTS-Mobilfunkgeschäft war
MobilCom-Chef und Gründer Gerhard Schmid am 21. Juni vom Aufsichtsrat
entlassen worden. Seither habe France Telecom "de facto" die
Kontrolle über MobilCom, heißt es bei den Aktionärsschützern.
Aufsichtsbehörde sah bis zuletzt "keine Anhaltspunkte"
Die Aufsichtsbehörde hat dagegen bis zuletzt "keine Anhaltspunkte"
dafür gesehen, dass France Telecom zwingend ein Übernahmeangebot
abgeben muss. Die Pflicht zur Abgabe einer Übernahmeofferte an die
übrigen Aktionäre greife nur dann, wenn ein Aktionär die Schwelle von
30 Prozent des Kapitals überschreite, hatte eine Sprecherin gesagt.
Zuvor hatte Schmid der Behörde ein von ihm in Auftrag gegebenes
Rechtsgutachten übermittelt, wonach France Telecom alle
MobilCom-Aktien für mindestens 14,50 Euro übernehmen muss, die noch
nicht im Besitz des französischen Unternehmen sind.(APA/Reuters)
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