Köln - Bei einem möglichen Angriff der USA auf den Irak könnten auch deutsche Soldaten beteiligt sein. "Wenn die Amerikaner unsere Fuchs-Spürpanzer anfordern, werden wir uns dem kaum verschließen können", sagte Hans Ulrich Klose (SPD), der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags dem "Kölner Stadt-Anzeiger" von Mittwoch. Eine Beteiligung der Bundeswehr sei auch ohne ein erneutes UNO-Mandat denkbar. Mit einer eigenen Mehrheit der rot-grünen Regierungskoalition für den möglichen Einsatz rechne er nicht, doch sei eine Zustimmung der Opposition wahrscheinlich, meinte Klose. Die USA fordern die Rückkehr der UNO-Waffeninspektoren in den Irak, scheinen aber zunehmend zu einem Angriff auf den Irak und zum Sturz von Staatschef Saddam Hussein entschlossen. Schröder fordert weiteren diplomatischen Druck auf Irak Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich heute für weiteren diplomatischen Druck auf den Irak ausgesprochen. Vor einem Gespräch mit Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac sagte Schröder am Dienstag in Schwerin, man müsse dafür sorgen, dass der irakische Präsident Saddam Hussein die Rückkehr von UNO-Waffeninspektoren in sein Land gestatte. Darin gebe es "keinen Unterschied zwischen Europa und den USA". Der Irak verfüge möglicherweise über Massenvernichtungswaffen, warnte Schröder. Zu jüngsten Spekulationen über einen Angriff der USA auf den Irak in naher Zukunft sagte der deutsche Bundeskanzler lediglich, in allen anderen Fragen seien Konsultationen vereinbart: "Die werden auch sicher gemacht." Zuletzt berichtete die "New York Times" am Montag unter Berufung auf ranghohe Kreise des US-Verteidigungsministeriums, die USA prüften Pläne, wonach bei einem Angriff zuerst die Hauptstadt Bagdad und wichtige Kommandozentralen sowie Waffendepots eingenommen werden sollten. In deutschen Regierungskreisen hieß es, Konsultationen mit den USA über einen möglichen Angriff gegen Irak hätten bisher nicht stattgefunden. Chirac hatte sich bereits am Freitag dafür ausgesprochen, den diplomatischen Druck auf Irak aufrecht zu erhalten, die UNO-Inspektoren wieder ins Land zu lassen.(APA/AP/Reuters)