Steigenden Bedarf an privaten Eltern-Kind-Zentren ortet der Wiener Verein "Kind und Kegel". Die Einrichtung musste bereits zum zweiten Mal größere Räumlichkeiten anmieten, und das Interesse von jungen Eltern sei "nach wie vor enorm", unterstrich Geschäftsführerin Katharina Kamelreiter bei einem Pressegespräch am Dienstag in den neuen Vereinsräumlichkeiten in der Praterstraße in Wien-Leopoldstadt. Mangels Förderungen durch die Stadt Wien seien privat organisierte Eltern-Kind-Initiativen allerdings in einer prekären Finanzlage. Das Amt für Jugend und Familie von Sozialstadträtin Grete Laska (S) setze weiterhin auf rein städtische Einrichtungen. Engagierte Privatinitiativen, die auf Vereinsbasis und oft ehrenamtlich arbeiteten, würden daher nicht gefördert, kritisierte Kamelreiter. Mit Ende 2001 sei auch eine AMS-Förderung für ihren Verein gestrichen worden. Über "Kind und Kegel" "Kind und Kegel" finanziert sich zu zwei Drittel aus Kursgebühren, Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Sollen die Gebühren nicht derart steigen, dass sich Eltern mit geringem Einkommen die Teilnahme an den Gruppen nicht mehr leisten können, müsse das restliche Drittel durch Sponsoren und Förderungen aufgebracht werden. "Kind & Kegel" wurde 1994 als Selbsthilfegruppe von Eltern mit dem Ziel gegründet, die Isolation von Familien mit Kleinkindern zu verringern. Der Verein ist nach eigenen Angaben mit über 300 Besuchern pro Woche das größte unabhängige Eltern-Kind-Zentrum Wiens. Neben Eltern-Kind-Spielgruppen werden u.a. regelmäßige Eltern-Kinder-Cafes, Montessori- und Kreativgruppen, aber auch Vorträge geboten. Außerdem bietet "Kind & Kegel" neben Infoabenden und Vorträgen zu Erziehungsthemen auch pädagogische, psychologische und soziale Beratung an. Frauen sind bei den Besuchern in der Mehrzahl. Die meisten der momentan 15 freien Mitarbeiterinnen, die u.a. die Spielgruppen betreuen, waren selbst ursprünglich Besucherinnen. (APA)